Gigi Hadid: Das Geheimnis ihres Mega-Erfolgs
Die halbe Welt ist froh, dass 2016 bald zu Ende ist – Gigi Hadid zählt wohl nicht dazu. Die 21-Jährige hat das erfolgreichste Jahr ihres Lebens hinter sich: Sie lief u.a. für Balmain, Elie Saab und Chanel über den Laufsteg, entwarf eine Kollektion für Tommy Hilfiger, zierte die Cover aller wichtigen Modemagazine, war ein Victoria’s-Secret-Engel und moderierte die American Music Awards. Quasi als Draufgabe wurde die Amerikanerin jetzt auch noch zum Model of the Year gekürt – wirklich überrascht hat das wohl niemanden.
Dabei war ihre Karriere eigentlich zu Ende, bevor sie so richtig begonnen hat. Mit zwei Jahren hatte die als Jelena Noura geborene Gigi ihren ersten Model-Job für die Jeans-Marke Baby Guess. Als Teenager hörte sie mit dem Modeln auf, um sich auf die Schule und den Sport – Hadid war passionierte Volleyball-Spielerin und Reiterin – zu konzentrieren.
Vor zwei Jahren erschien sie erneut auf der Bildfläche. Nach dem High-School-Abschluss war sie nach New York gezogen, um Psychologie zu studieren. Tom Ford war einer der Ersten, der auf die schöne Dunkelblonde aufmerksam wurde. Dass sie mit ihren Kurven (die mittlerweile verschwunden sind) nicht dem gängigen Laufsteg-Model-Typ entsprach, sorgte anfangs für Kritik. In einem offenen Brief wehrte sich Hadid gegen das "Bodyshaming". Und erklärte in Interviews keck, dass sie jede Woche ein anderes New Yorker Burger-Lokal ausprobiere.
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Model Gigi Hadid presents a creation during the 20
Model Gigi Hadid presents a creation during the 2016 Victoria's Secret Fashion Show at the Grand Palais in Paris, France, November 30, 2016. REUTERS/Charles Platiau FOR EDITORIAL USE ONLY. NOT FOR SALE FOR MARKETING OR ADVERTISING CAMPAIGNS
300.000 pro Posting
Mit ihren Freundinnen Kendall Jenner und Cara Delevingne repräsentiert die 21-Jährige eine neue Generation von Models, die sich dank sozialer Medien zu begehrten – und omnipräsenten – Marken gemacht haben (siehe unten). Bis zu 300.000 Dollar soll Hadid für ein Instagram-Foto mit einem Produkt bekommen. Ihre Fans versorgt die Amerikanerin aber nicht nur mit Einblicken in ihren Job, sondern auch mit privaten Schnappschüssen. Denn der Hadid-Clan ist mindestens so interessant wie das Jetset-Leben eines Topmodels.
Nein, mit Architektin Zaha Hadid ist Gigi nicht näher verwandt. Ihr Vater, Mohamed, wurde in Palästina geboren und verdiente durch Immobiliengeschäfte in den USA Milliarden. Mit seiner neuen, 38 Jahre jüngeren Frau lebt er in einem 4000-Quadratmeter-Anwesen in Beverly Hills. Von Gigis Mutter Yolanda, einem holländischen Ex-Model, ist er seit 2000 geschieden. Yolandas Gene scheinen sich durchgesetzt zu haben: Auch Tochter Bella (20) und Sohn Anwar (17) modeln. Yolanda war mit dem 16-fachen Grammy-Gewinner David Foster verheiratet und spielte in der Reality-Show "The Real Housewives of Beverly Hills" mit. Dort thematisierte sie offen ihren Umgang mit der Lyme-Krankheit, einer unheilbaren Autoimmunerkrankung, die auch Bella und Anwar geerbt haben.
In Interviews betont Gigi immer wieder, wie nahe sie Mutter und Geschwistern steht. Als sie vor wenigen Wochen mit Bella – als erstes Schwestern-Paar überhaupt – über den Laufsteg der Victoria’s-Secret-Show schwebte, saß die gesamte Familie Hadid im Publikum. Und wischte sich vor Stolz auf die schönen Töchter ein paar Tränen aus den Augen.
Ende August veröffentlichte das Magazin Forbes seine jährliche Liste der bestverdienenden Models des vorangegangenen Jahres. Auf Platz 1 landete wie schon in den Jahren zuvor Gisele Bündchen (36), die mehr als 30 Millionen Dollar verdient hat – allerdings 14 Millionen weniger als 2015. Auch Platz 2 ging mit Adriana Lima (35) an einen "alten Hasen".
Auf den nächsten Plätzen folgt eine neue Riege an "Instagram"-Supermodels: Kendall Jenner (21), die ihr Einkommen in nur einem Jahr von 4 auf 10 Millionen Dollar steigern konnte, Karlie Kloss (24), die ihr Vermögen verdoppelte, und Gigi Hadid (21), die mit 9 Millionen Dollar von 0 auf Platz 5 einstieg. Gemeinsam kommen die drei auf mehr als 100 (!) Millionen Instagram-Abonnenten, ihre Fotos erhalten im Schnitt ein bis zwei Millionen Likes. "Ich habe gemerkt, dass Instagram ein wichtiges Marketing-Instrument ist", sagte Gigi Hadid in einem Interview.
In Modezeitschriften ist vom "Social-Media-Effekt" die Rede. Die Chefin der Agentur Vivien Models verriet jüngst, dass immer mehr Unternehmen keine Models mit weniger als 10.000 Follower buchen wollen. Calvin Klein kritisierte den zunehmenden Einfluss der sozialen Medien: "Heute werden Models nicht mehr gebucht, weil sie zur Marke passen, sondern weil sie viele Follower haben."
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