Seefestspiele Mörbisch: Pichowetz neuer Intendant

Gerald Pichowetz
Gloriatheater-Direktor Gerald Pichowetz wird neuer Intendant der Seefestspiele Mörbisch.

Der derzeitige Direktor des Gloriatheaters in Wien soll ab 2018 neuer Intendant der Seefestspiele Mörbisch werden. Das teilte Kulturlandesrat Helmut Bieler (SPÖ) am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt mit.

Wie der KURIER in Erfahrung bringen konnte hat sich Pichowetz vergangene Woche in einem geheimen Auswahlverfahren gegen zahlreiche andere Kandidaten durchsetzen können.

Seefestspiele Mörbisch: Pichowetz neuer Intendant
Gerald Pichowetz mit Frau, Birgit Sarata 11.10.2016, Wien, Wohnung Sarata, Empfang Drozda

Pichowetz wurde österreichweit durch seine Rolle des Bim-Bim im Kaisermühlen-Blues bekannt. Er spielte außerdem bereits an der Volksoper in Wien und inszenierte an der Oper in Graz mehrfach Operetten-Hits.

Die Seefestspiele Mörbisch sind das weltweit größte Operetten-Festival der Welt und wurden 1957 Herbert Alsen gegründet.

Der Fünfer geht von Kaisermühlen nach Mörbisch. Das ist gar nicht so abwegig, wie es zunächst vielleicht klingen mag.

Gerald Pichowetz hat sich mit Operette ernsthaft auseinandergesetzt und kennt sich mit Unterhaltung definitiv aus (wie gut es sich mit Finanzen auskennt, war zuletzt nicht klar).

Er hat das Gloria-Theater geleitet, wenn dieses auch in der Wiener Kulturszene keine sonderlich große Rolle spielt.

Er ist durch die Darstellung des „Bim Bim“ rufenden Straßenbahnfans Franzi Mayerhofer in Ernst Hinterbergers TV-Serie und als „Dancing Star“ einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Ob es ihm als mutmaßlichem Publikumsliebling auch gelingt, Hunderttausende nach Mörbisch zu locken, wird sich weisen.

Seine Bestellung zum Operetten-Intendanten ist jedenfalls in der Tradition des „Mr. Wunderbar“ zu verstehen. Serafin light. Oder Serafin heavy. Wie man will. Sein Facebook-Posting über Einbrecher „mit 100 % ausländischem Hintergrund“, nachdem Diebe in sein Haus eingestiegen waren, haben viele möglicherweise schon vergessen.

Bemerkenswert ist jedenfalls, wie die rot-blaue Kulturpolitik im Burgenland agiert und alles auf den Kopf stellt. Ziemlich brutal.

(Von Gert Korentschnig)

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