Wenn in der Wiener Albertina einander kunstsinnige Gäste aus Wirtschaft bis Kultur zum Essen treffen, geht es um Geld. Donnerstag wurde beim Fundraising-Dinner für das Werk „Klagemauer“ von Robert Longo gesammelt. Aber nicht der „Sonderpreis“ (Zitat Albertina-Chef Klaus Albrecht Schröder) von 250.000 Euro, sondern das Bild selbst weckte bei einigen Gästen düstere Gedanken. Casinos-Boss Karl Stoss: „Beim Anblick des Bildes empfinde ich ein unangenehmes Gefühl der Beklemmung, vor allem, weil vieles im Dunkeln bleibt.“ Für zu Hause wäre es ihm zu düster – „bei aller Wertschätzung für den Künstler“. Christian Konrad wunderte nicht, dass Stoss mit ihm einer Meinung ist: „Er ist ja ein Mann des guten Geschmacks. Mir ist das Bild zu pessimistisch.“ Bei Peter Weck hätte es schlicht keinen Platz: „Dafür müsste ich mir eine größere Wohnung nehmen.“
Gastgeber
Schröder würde es sogar ins Wohnzimmer hängen: „Ich schätze Arbeiten, die mich geistig herausfordern. Dieses Werk lässt für mich 2000 Jahre Geschichte voll Bedrohung und Verteidigung, Verzweiflung und Glauben Revue passieren.“ Denn das Motiv sei das Symbol menschlicher Existenz schlechthin. Diesen Gedanken teilt
Schröder mit
Wolfgang Rosam, der das Bild „vis à vis von meinem Nitsch“ montieren würde. Der Kommunikationsprofi hat die
Klagemauer schon besucht: „Ein tief spirituelles Erlebnis. Der Welt einziges Symbol, wo man seine Wünsche, Sehnsüchte und Bitten auf eindrucksvolle Weise vorbringen kann.“
Für OMV-Chef
Gerhard Roiss, der den exklusiven Blick in die Sammlungen so genoss wie Siemens-General
Wolfgang Hesounund
Donau Versicherung-Chefin
Johanna Stefan, ist Kunst nicht nur beruflich wichtig – die
OMV fördert junge Künstler: „Kunst ist für mich ein persönliches Element in meinem Leben. Der Besuch einer Galerie schafft einen Moment des Innehaltens.“
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