Emma Watson verrät wahren Grund über Rückzug von Schauspielerei

Emma Watson auf dem roten Teppich mit schulterfreiem Kleid.
Als Hermine Granger in den "Harry Potter"-Filmen wurde die Britin zum Weltstar. Ihr letzter Kinofilm ist aber bereits sechs Jahre her.

Sie war elf Jahre alt, als sie mit der Rolle der altklugen Hermine Granger in "Harry Potter und der Stein der Weisen", der erste Film der erfolgreichen "Potter"-Reihe, den internationalen Durchbruch schaffte. 

Heute ist Emma Watson 35 Jahre alt. Ihr letzter Film, "Little Women", liegt bereits sechs Jahre zurück, danach folgte 2022 nur der Werbe-Kurzfilm "The Prada Paradoxe", für den sie das Drehbuch schrieb, Regie führte und die Hauptrolle spielte. 

In einem raren Interview verriet die Britin nun, wieso sie die Schauspielerei hinter sich ließ – und was sie trotz allem an ihr vermisst.

"Ich vermisse es nicht, Dinge zu verkaufen"

Dass sie schon mit so jungen Jahren und obendrein mit ihrer allerersten Rolle den großen Durchbruch schaffte und zum Megastar wurde, sei alles andere als die Regel, ist sich Watson im Interview mit Hollywood Authentic bewusst. "In gewisser Weise habe ich [mit der Schauspielerei] wirklich im Lotto gewonnen, und was mir passiert ist, ist so ungewöhnlich."

Doch so gerne sie auch vor der Kamera stehe, so sehr hasste sie es, den jeweiligen Film nach den Dreharbeiten zu promoten – sprich: zu verkaufen. Die sei ein "wichtigerer Bestandteil als die eigentliche Arbeit selbst", so Watson – und der Grund, wieso sie die Schauspielerei an den Nagel hing. "Das Gleichgewicht kann dabei ziemlich aus dem Lot geraten. Ich denke, ich werde ehrlich und direkt sein und sagen: Ich vermisse es nicht, Dinge zu verkaufen. Ich fand das ziemlich seelenzerstörend." 

Der Autor dieser Zeilen traf vor vielen Jahren die Schauspielerin in London zum Interview – und tatsächlich wirkte Watson sehr schüchtern und man hatte den Eindruck, es sei ihr unangenehm, den Film (damals "Colonia Dignidad" mit Daniel Brühl) an den Mann und die Frau zu bringen. Kaum war die Gesprächszeit um, erlosch Watsons professionelles Lächeln, in ihren Augen spiegelten sich bei der Verabschiedung Erschöpfung, Traurigkeit, Scheu und Zerbrechlichkeit wider. Ein Ausdruck, der unwillkürlich durch Mark und Bein ging.

"Eine intensive Form der Meditation"

Der Erfolgsdruck sei eine zweite Sache, die der Ex-"Harry-Potter"-Star keine Träne nachweinen würde, erzählt sie Hollywood Authentic. "Ich habe eine kleine Rolle in einem Theaterstück gespielt, nur mit meinen Freunden. Ich dachte: 'Verdammt, ist das stressig!' Und das war nicht einmal vor einem echten Publikum oder so. Das vermisse ich nicht."

Doch trotz der für Watson unangenehmen Promo-Arbeit sowie dem Erfolgsdruck vermisse sie es hin und wieder, vor der Kamera zu stehen. "Ich vermisse die Kunst sehr." Denn Schauspielerei sei für sie nicht nur ein Job, sondern auch Seelenarbeit gewesen. 

"In dem Moment, in dem man eine Szene durchspricht - oder ich mich vorbereiten und darüber nachdenken konnte, wie ich etwas machen wollte - und dann, sobald die Kamera läuft, alles andere auf der Welt außer diesem einen Moment komplett vergessen kann, ist das eine so intensive Form der Meditation", erklärt Watson. "Man kann einfach in Gedanken nirgendwo anders sein. Das ist so befreiend. Das vermisse ich sehr." Doch genau von diesem Teil ihrer Arbeit habe sie schlussendlich viel zu wenig gemacht, bedauert sie rückblickend. 

"So glücklich wie nie zuvor"

Immerhin: Ihren eigenen Worten zufolge ist Watson derzeit "vielleicht so glücklich und gesund wie nie zuvor". Denn: "Das Wichtigste – oder besser gesagt, die Grundlage deines Lebens – sind dein Zuhause, deine Freunde und deine Familie." Und weiter: "Ich glaube, ich habe so lange so hart gearbeitet, dass mein Leben irgendwie einen Tiefpunkt erreicht hat." Die letzten Jahre habe sie sich diese Grundlage erst mal wieder aufbauen müssen.

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