Elina Garanča: "Die Extra-Kilos stören nicht"
Je größer der Star, desto kleiner die Allüren. Elina Garanča ist ein Opern-Juwel von Weltformat, aber wenn die Mezzosopranistin von ihrer sieben Monate alten Tochter Catherine spricht, geht es ihr wie allen Jung-Mamis auch: Schlafmangel, Extrakilos und die Kunst, Kind und Karriere unter einen Hut zu bringen. Der KURIER traf die Sängerin im Loos-Haus, wo sie gerade das Programm für ihr fünftes Open-Air-Konzert "Klassik unter Sternen" am 11. Juli auf Stift Göttweig präsentierte.
KURIER: Als wir einander das letzte Mal gesehen haben, waren Sie gerade schwanger. Wie sieht Ihr Leben heute, ein Jahr später, aus?
Elina Garanča: Es ist ein neues Leben, vor allem die Logistik ist sehr schwer mit Flug-Reisen, Fluggesellschaften und Baby- und Autositzen. Aber sonst kann ich nur sagen, ich hätte mein Mädchen viel früher bekommen sollen.
Sie strahlen unglaublich und das trotz Schlafmangel – oder schläft die Kleine schon durch?
Nach sieben Monaten ist es schon viel besser, aber am Anfang habe ich wie in Trance gelebt. Da ich mich für Stillen entschieden habe, ist sie fast alle Stunden gekommen. Aber es war einfacher, als in der Nacht Fläschchen zu machen.
Auch ihre Figur ist wieder fantastisch. Wie haben Sie das gemacht?
Sit-ups, Power-Walking, Stiegen steigen, viel Ausdauertraining. Das brauche ich vor allem für meine Kondition auf der Bühne. Der "Rosenkavalier", den ich gerade an der Staatsoper singe, ist eine sehr anstrengende Partie. Und derzeit probe ich schon für die nächste Premiere hier (La clemenza di Tito, 17. 5.). Ich habe schon noch ein paar Extra-Kilos, aber die stören mich nicht. Sie helfen mir beim Singen, ich fühle mich erdiger, die Stimme fließt einfach leichter. Es ist mir nicht wichtig, ob ich in ein bestimmtes Kleid wieder hineinpasse, aber in meine alten Jeans komme ich schon wieder hinein.
In welcher Sprache ziehen Sie und Ihr Mann, Dirigent Carel Mark Chichon, ihre Tochter auf?
Unsere Nanny ist Spanierin, sie spricht also Spanisch mit ihr, mein Mann Englisch und ich Lettisch, damit sie ihre Großeltern versteht und auch meine alten Kinderbücher lesen kann. Das arme Kind, drei Sprachen. Eventuell kommt mal Deutsch dazu, weil wir spielen mit dem Gedanken, wieder in Wien zu leben. Vielleicht geht sie hier schon in den Kindergarten?
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