Ehrenkreuz für Atil Kutoglu

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Viele Wegbegleiter gratulierten Designer Atil Kutoglu zu seiner Ehrung.

D ie Straßenbahnlinie 43 hat das Leben des damaligen Studenten Atil Kutoglu für immer verändert. Dort begegnete der Austro-Türke (seit 1996 ist der Designer im Besitz der österreichischen Staatsbürgerschaft) einst Helmut Zilk: „Ich bat ihn einfach um Hilfe und er hat mich unterstützt, damit ich meine erste Modenschau in Wien machen konnte. Die Story ging echt um die Welt.“ Und Francesca , einst frisch verheiratete „Erzherzogin“ Habsburg , schneite in seine erste Boutique hinein: „Zu ihrem ersten Auftritt bei den Salzburger Festspielen trug sie eine Kreation von mir. Wir wurden enge Freunde, was mir natürlich viel bedeutet.“ Genauso wie die Freundschaft zu Zilks Witwe Dagmar Koller : „Mein Mann wollte, dass ich in den 1990er-Jahren ein Atil-Kleid zum Opernball trage. Er entwarf für mich ein Lederkleid, das viel zu eng war. Der Ausschnitt brachte jedoch meinen Busen riesig zur Geltung.“ Fazit: Dagi mutierte in dieser Ballnacht zum beliebtesten Fotomodell.

Erinnerungen sonder Zahl, die Kutoglu an seinem Ehrentag im Bildungsministerium am Minoritenplatz durch den Kopf schwirrten. Mit nur 44 Jahren bekam der Couturier das „Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst“ von Ministerin Claudia Schmied überreicht. Doch welche Seele schlägt nun eher in seiner Brust? Kutoglu: „Als Bub bin ich in Istanbul in das deutsche Gymnasium gegangen, danach studierte ich in Wien. Wenn ich in Wien ankomme, sage ich: ‚Herrlich, ich bin wieder zu Hause.‘ Manchmal bin ich meinen türkischen Freunden schon viel zu österreichisch.“

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