Dolly Buster: Hoffnungslos am 50. Geburtstag

Dolly Buster: Hoffnungslos am 50. Geburtstag
Die einstige Porno-Königin wird von gesundheitlichen Problemen geplagt. Ihren heutigen Geburtstag verbringt sie ruhig.

Sie lebt mit Mann und Hund am Rande eines Naturschutzgebiets am Niederrhein. Dolly Buster, bürgerlich Nora Baumberger, wird heute 50 Jahre alt. Eine Party gibt es allerdings nicht. Seit zwei Jahren ist sie aus der Öffentlichkeit verschwunden. Grund ist ihr angeschlagener Gesundheitszustand.

"Ich leide seit zwei Jahren an Tinnitus, verbunden mit starken Schmerzen. Und es wird immer schlimmer." Das sei der Grund, warum sie seit zwei Jahren jeden Stress meide, alle Anfragen und Einladungen absage, nicht mehr male und nicht mehr schreibe, wie der KURIER bereits berichtete. Deswegen werde sie auch ihren runden Geburtstag nicht feiern und stattdessen in wärmere Gefilde verreisen.

Wenig Hoffnung

Vor einigen Monaten war sie sogar in der Betty-Ford-Klinik in Bad Brückenau, weil die ständige Einnahme von Schmerzmitteln eine Abhängigkeit erzeugt habe. "Das war super", sagt sie - aber die Ursache für ihre Beschwerden habe man dort auch nicht gefunden. Tinnitus, ein Dauergeräusch im Ohr, sei eine teuflische Krankheit. "Die Frequenz ändert sich ständig bei mir, das ist ganz übel, da kann ich mich auch nicht dran gewöhnen."

Schauspielerin, Autorin, TV-Prominente, Malerin: Buster war immer ein Tausendsassa, eine Macherin, die ihre vielen Ideen auch umsetzte. Aber das könne sie derzeit nicht mehr. "Ich habe auch keinen Schimmer Hoffnung mehr, dass es noch mal besser wird. Ich muss realistisch sein. Es wird immer schlimmer." Nach wie vor sind zwei Restaurants in Düsseldorf und Frankfurt ("Buster Pasta") nach ihr benannt. Dort sei sie auch hin und wieder, habe in Düsseldorf einen Stammplatz.

Vom Grenzschutz zur Porno-Queen

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Mit 18 arbeitete Dolly Buster noch für den Grenzschutz...

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... ein halbes Jahr später stand (oder lag) sie bereits für Pornofilme vor der Kamera. Würde sie wieder so machen, sagt Dolly.

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Ihre Filmkarriere hängte die Blondine 1997 allerdings an den Nagel...

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... als sie Pornoregisseur Josef "Dino" Baumberger heiratete. An Pornos wirkte sie von da an nur noch hinter der Kamera mit.

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Danach konzentrierte sich die heute 50-Jährige auf verschiedenste Projekte, vor allem Fernsehshows wie "Peep!" oder auch das "Dschungelcamp". Sie hat allerdings auch eine Begabung für Kunst, wie sie hier unter Beweis stellte.

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Fun Fact: Dolly kandidierte 2004 in ihrer tschechischen Heimat als Nora Baumbergerová für die Partei NEI (Nezávislá erotická iniciativa, „Unabhängige erotische Initiative“) für das Europäische Parlament - und scheiterte deutlich.

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2012 eröffnete Dolly nicht nur zwei Restaurants namens "Buster Pasta", sondern trat auch bei "Dancing Stars" an. Sie belegte den sechsten Platz. Auch beim Wiener Life Ball (s.o.) war sie ein immer wieder gern gesehener Gast.

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Auch einige Bücher hat sie geschrieben. Das neueste, ein Satireroman über ihren Hund, stellte sie 2015 vor.

Bekannt wurde Dolly Buster als Darstellerin in Dutzenden von Porno-Filmen, was sie bis heute nicht bereut. "Ich würde alles in meinem Leben genauso wieder machen. Ich habe nichts zu bedauern", sagt sie. Geboren wurde Dolly Buster in Prag. Im Alter von 14 Jahren kam sie mit ihren Eltern nach Deutschland. Ihr erster Job war beim Bundesgrenzschutz: "Ich war nachts Notfall-Dolmetscherin am Frankfurter Flughafen für Russisch, Tschechisch und Polnisch. Ich bekam 60 D-Mark pro Stunde. Das war damals ein super Stundenlohn für eine 16-Jährige", sagt sie.

1989 lernte sie Pornoproduzent Dino Baumberger kennen, den sie 1997 heiratete. Ein Jahr zuvor hatte sie ihre Karriere als Darstellerin beendet und war hinter die Kamera gewechselt. Dann tauchte sie in TV-Formaten wie "Peep!", "Liebe Sünde" und "Wahre Liebe" auf. Sie war kurz im RTL-Dschungelcamp und kandidierte 2004 sogar für das Europaparlament.

Seit fast 30 Jahren wohnt sie in Wesel: "Der nächste Baum hier an meinem Zaun ist schon Naturschutzgebiet", sagt sie. Eigentlich sei sie ja ein Großstadtmensch. "Ich kannte den Düsseldorfer Flughafen jahrelang besser als meine Wohnstraße in Wesel." Inzwischen sei sie aber froh, so ruhig in der Natur zu wohnen. Für die Zukunft habe sie nur einen großen Wunsch: Gesund zu werden. "Das wünsche ich mir so sehr, dass dieser Spuk vorbei ist und ich wieder normal am Leben teilnehmen kann."

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