Diese Rollen machten ihre Darsteller fast verrückt

Wenn Filmrollen die Psyche von Schauspielern nachhaltig beeinflussen.

Gute Schauspieler versetzen sich in die Rollen, die sie gerade spielen derartig hinein, dass sie dadurch selbst fast wahnsinnig werden. Hier ein paar Beispiele:

Eine Frau in einem blauen Oberteil schreit und hält sich die Ohren zu.

Isabelle Adjani: "Posession"

Für ihre schauspielerische Leistung im Horror-Drama "Posession" (1981) vom polnischen Regisseur Andrzej Żuławski wurde Isabelle Adjani mit einem Cesar Award ausgezeichnet. Die psychischen und körperlichen Anstrengungen für die kontroverse Filmrolle hinterließen jedoch ihre Spuren.

Ein Porträt von Asia Argento mit dunklen, gewellten Haaren und einem zarten Collier.

Isabelle Adjani: "Posession"

Sie habe jahrelange eine Therapie gebraucht, um die verstörende Rolle der Anna zu verarbeiten, erzählte die Französin Jahre später einem Magazin und gab an, nie wieder eine derartige Rolle anzunehmen.

Roger Rabbit und Jessica Rabbit stehen zusammen vor einem Backsteinhaus.

Bob Hoskins: "Roger Rabbit"

Als er 1988 "Roger Rabbit" drehte, verbrachte Bob Hoskins acht Monate damit, mehrere Stunden täglich mit Cartoonfiguren zu sprechen spielen, die nicht wirklich da waren.

Ein Mann mit Brille und gelbem Hemd spricht in ein Mikrofon.

Bob Hoskins: "Roger Rabbit"

Später behauptete er, er habe mit der Zeit angefangen zu halluzinieren, und Stimmen zu hören. Auch nach den Dreharbeiten habe er weiterhin Selbstgespräche geführt. Monatelang bildete er sich ein, Roger Rabbit zu sehen – bis ihm ein Psychiater schließlich riet, eine Pause von der Schauspielerei einzulegen.

Ein Mann mit Weste spielt Klavier und hält einen Stift in der Hand.

Adrian Brody: "Der Pianist"

Für seine Oscar-Rolle in "Der Pianist" von Roman Polanski unterzog sich Adrien Brody einer extremen Crash-Diät. Die Erfahrung sei schmerzvoll gewesen. "Ich habe Verlust und Traurigkeit erlebt in meinem Leben. Aber ich kannte die Verzweiflung nicht, die durch Hunger erzeugt wird", erzählte er gegenüber dem Sender BBC.

Heath Ledger als Joker in dem Film „The Dark Knight“.

Heath Ledger: "The Dark Knight"

Als der Ausnahme-Schauspieler Heath Ledger 2008 im Alter von nur 28 Jahren an den Folgen einer Lungenentzündung starb, die er mit Medikamenten und Schlaftabletten zu behandeln versuchte, deutete vieles darauf hin, dass seine Rolle als "Joker" in "The Dark Knight" ein Mitgrund für seine schlechte körperliche Verfassung gewesen war.

Ein Mann und eine Frau stehen in einer Bar, umgeben von anderen Gästen.

Mandy Patinkin: "Criminal Minds"

Jahrelang gab Mandy Patinkin in der Serie "Criminal Minds" Special Agent Jason Gideon. Heute bezeichnet der die Rolle als "seinen größten Fehler". Der Job machte ihn nach eigenen Angaben beinahe wahnsinnig. Da in der Krimiserie die Psyche der Mörder so ausgiebig erforscht wird, sei die Arbeit sehr ungesund gewesen. 

Mandy Patinkin bei der Premiere des Films „Life Itself“.

Mandy Patinkin: "Criminal Minds"

"Es war für meine Psyche und meine Persönlichkeit sehr destruktiv", erzählte er dem New York-Magazin. "Danach dachte ich, dass ich nie wieder im Fernsehn arbeiten werde."

Zwei Frauen sitzen auf einer Bank und unterhalten sich.

Katey Sagal: "Sons of Anarchy"

Auch Katey Sagal verlangte ihre Rolle in der Serie "Sons of Anarchy" nach eigenen Angaben einiges ab. Um eine Frau zu spielen, die vergewaltigt wurde, hatte sie sich für einige brutale Szenen an "dunkle Orte" in ihrer Seele begeben.

Katey Sagal mit Tätowierungen auf ihren Armen posiert vor einer grünen Wand.

Katey Sagal: "Sons of Anarchy"

Da der Dreh der Szenen Wochen dauerte, konnte sie sich aus der depressiven Gefühlslage kaum noch befreien.

Charlize Theron als erschöpfte Mutter mit ihren Kindern am Esstisch.

Charlize Theron: "Tully"

Für ihre Filmrolle einer alleinerziehenden Mutter in "Tully" hat sich Oscarpreisträgerin Charlize Theron binnen kurzer Zeit 23 Kilogramm angefuttert. "Ich wollte fühlen, was diese Frau fühlt und das war mein Weg, ihr näher zu kommen und mich in ihre Denkweise einzufühlen", erzählte sie gegenüber Entertainment Tonight.

Charlize Theron in einem schwarzen Kleid auf einer Veranstaltung mit Estée Lauder- und Porter-Logos im Hintergrund.

Charlize Theron: "Tully"

Die Gewichtszunahme hatte aber negative Auswirkungen auf ihr Gemüt. "Es war ein harter Schlag ins Gesicht. Ich habe Depressionen bekommen. Ich habe noch nie so viele industriell verarbeitete Lebensmittel gegessen und ich habe viel zu viel Zucker getrunken. Es war nicht besonders lustig, am Set zu sein", so Theron, die inzwischen übrigens wieder abgenommen hat.

Ein Mann lötet an einer Platine auf einem Schreibtisch voller Elektronik.

Ashton Kutcher: "Jobs"

Auch er übertrieb es: Für seine Rolle des Apple-Gründers Steve Jobs unterzog sich Ashton Kutcher einer Diät, bei der er sich nur von Früchten ernährte.

 

Ashton Kutcher posiert auf dem roten Teppich.

Ashton Kutcher

Die einseitige Ernährung hatte erhebliche Nebenwirkungen: Nur zwei Tage vor Beginn der Dreharbeiten landete Kutcher im Spital. Diagnose: Vitaminmangel und Verminderung der Knochendichte.

Kate Winslet in einer Szene aus dem Film „Der Vorleser“ in einer Badewanne, während ein junger Mann ihr vorliest.

Kate Winslet: "Der Vorleser"

Der Film "Der Vorleser", in dem Kate Winslet die KZ-Wärterin Hanna Schmitz spielt, brachte der gebürtigen Britin einen Oscar ein.

Ein Porträt von Kate Winslet mit goldenen Ohrringen vor einem dunklen Hintergrund.

Kate Winslet: "Der Vorleser"

Doch die Rolle nahm sie psychisch extrem mit. Es sei ihre bisher schwierigste Filmrolle gewesen, nach Ende der Dreharbeiten brauchte sie eine Pause, so Winslet, die nach eigenen Angaben Monate brauchte, bis sie sich endlich von der Rolle distanzieren konnte.

Kommentare