Die Obauers gibt’s nur im Doppelpack
Bei der ersten Haube sagte Vater Obauer 1994 zu seinen Söhnen Karl und Rudi : "Net, dass ihr jetzt deppert werdet." Rudi Obauer: "Das wird uns auch bei dieser Auszeichnung nicht passieren."
Die Gebrüder Obauer aus Werfen (Salzburg), die seit mehr als 25 Jahren die heimische Spitzengastronomie prägen, wurden dieser Tage im Steirereck am Stadtpark nach Jörg Wörther und Helmut Österreicher mit dem Gault-Millau-Titel "Köche des Jahrzehnts" geehrt. Hausherrin Birgit Reitbauer : "Das ist uns wirklich eine Ehre, denn mein Mann (Vier-Hauben-Koch Heinz Reitbauer ) hat bei den Obauers kochen gelernt."
Derzeit arbeitet auch ein Sohn von Rudi, Berthold (20), als Kellner im Steirereck. Rudi Obauer: "Ich wollte immer eine Familie haben. Ohne den Rückhalt meiner Frau Angelika und unseren drei Söhnen hätte ich das nicht geschafft. Man braucht eine Frau, die Verständnis dafür hat, dass der Mann abends spät nach Hause kommt. Und es freut mich, dass auch die nächste Generation Obauer gesichert ist. Unser Jüngster, Maxi (14), geht in die Gastronomiefachschule, Rudi (22) arbeitet im ,Tantris"."Angelika bleibt lieber im Hintergrund: "Ich habe jahrelang in einer Bank gearbeitet, jetzt kümmere ich mich um den Blumenschmuck und das Frühstück."
Sein um sieben Jahre jüngerer Bruder Karl hatte privat nicht so viel Glück, seine Ehe zerbrach, wie so mancher Teller, im hitzigen Küchenalltag. Das Geheimnis ihres Erfolgs führen beide auf die extrem hohe Qualität zurück. Rudi Obauer: "Wir wissen, was Qualität bedeutet, denn wir sind nicht im Überfluss aufgewachsen. Zum Geburtstag, zu Weihnachten und zu Ostern gab es für uns ein lediglich Kracherl (Limonade)."
Auch das Wort Disziplin haftet an ihnen wie vier Hauben und zwei Michelin-Sterne, sagt Rudi: "Wenn du Alkohol trinkst oder sonst was Aufmunterndes zu dir nimmst, dann geht es nicht." Und die Doppelspitze der heimischen Gastronomie gibt es auch nur "im Doppelpack".
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