Tratsch & Klatsch vom Fernsehpreis
Die Kritik war vernichtend: Oliver Pocher (35) entpuppte sich laut Spiegel online „mit seiner Ich-weiß-nicht-was-ich-hier-machen-soll-Mimik“ beim 15. „Deutschen Fernsehpreis“ als „Fehlbesetzung“. Süffisanter Nachsatz: „Mit etwas Mühe könnte aus ihm noch ein passabler Moderator werden.“
Aber auch Ottfried Fischer (59), der bei der Gala mit dem „Preis fürs Lebenswerk“ geehrt wurde, bekam sein Fett weg.
„Ich nehme diesen Preis nicht an“, sagte der schwergewichtige Kabarettist, als er die Bühne erklommen hatte. Schreckensstarre unter den 1300 VIP-Gästen im Kölner Coloneum, bis er nachschob: „Eine Pointe!“ Keine gute, wie viele meinten.
Vor fünf Jahren hatte der jüngst verstorbene Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki mit exakt diesen Worten den Preis verweigert.
Fischer hingegen, der vor fünf Jahren seine Parkinson-Krankheit öffentlich gemacht hatte, nahm den Ehrenpreis dann doch noch an. Seine On-Off-Freundin Simone Brandlmeier (42) durfte im Publikum dabei sein, als Otti begann, ein paar langatmige Anekdoten und ein Gedicht über Venedig vorzutragen. Immerhin blieben alle wach.
Ich nehme diesen Preis nicht an" - Mit diesen Worten betrat Kabarettist und Schauspieler Ottfried Fischer (59) am Mittwochabend die Bühne bei der Verleihung des Deutschen Fernsehpreises. Für einen Augenblick herrschte betretene Stille unter den rund 1300 Gästen im Kölner Coloneum, bis Fischer nachschob: "Eine Pointe!" Vor fünf Jahren hatte der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki mit dieser Bemerkung die Auszeichnung abgelehnt, weil ihm viele TV-Sendungen, die an jenem Abend prämiiert wurden, nicht passten.
Fischer jedoch, der vor fünf Jahren seine Parkinson-Erkrankung öffentlich gemacht hatte, nahm den Ehrenpreis der Stifter für sein Lebenswerk natürlich an. Er berichtete, dass er aus der Gegend von Passau stamme. Die Stadt habe mit dem Fernsehen gemeinsam, dass ihr häufiger das Wasser bis zum Hals stehe. Er erzählte noch ein paar Anekdoten aus der Heimat und trug ein Gedicht über Venedig vor. Das Publikum wird Fischer, dessen Freundin Simone Brandlmeier im Publikum saß, künftig missen müssen, zur Zeit dreht er den letzten Film in der Reihe Pfarrer Braun.
Das ARD-Drama "Operation Zucker" wurde zum besten Fernsehfilm gekrönt. Die Geschichte um die Zwangsprostitution rumänischer Kinder in Deutschland behauptete sich gegen "Der Fall Jakob von Metzler" (ZDF) und "Der Minister" (Sat.1). "Ich freue mich, dass es den Mut gibt, solch radikale Filme zu machen", sagte Produzentin Gabriela Sperl. "Und ich hoffe, dass nach der Wahl die Politiker sich für Kinder und gegen Prostitution einzusetzen."
Im Duell zweier umstrittener TV-Formate hat sich die ZDFneo-Reihe "Auf der Flucht" gegen die RTL-II-Dauershow "Berlin -Tag und Nacht" (BTN) durchgesetzt. Die ZDFneo-Sendung, in der Prominente sich auf die Spur von Flüchtlingen begeben, wurde mit dem Deutschen Fernsehpreis in der Kategorie Beste Unterhaltung Doku/Dokutainment ausgezeichnet. Internationale Hilfsorganisationen hatten die Reihe kritisiert. Auch BTN war gerügt worden: "Ein bewusst dilettantisches Schauspiel", nannte der Medienwissenschaftler Bernd Gäbler, früher Leiter des Grimme-Instituts in Marl, das in einer Berliner WG angesiedelte Format. Es solle die Vermutung mobilisiert werden: "Was so schlecht gespielt ist, kann nur echt sein." Das Format sei "aggressive Anti-Kunst" und lebe nur von einem "Kult des Authentischen".
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