Das Schicksal feiert eine Party

ARCHIV - Natascha Kampusch am 16.02.2011 bei einem Interview in Madrid. Passend zum Kinostart eines Films über ihr Leben gibt das österreichische Entführungsopfer Natascha Kampusch wieder Interviews. Foto: Paco Campos (zu dpa-KORR Kampusch im Rampenlicht: «Es scheint, als wäre es mein Leben» vom 18.02.2013) +++(c) dpa - Bildfunk+++
„3096 Tage“: Der Fall Kampusch auf dem Red Carpet der Betroffenheit.

Was zieht man an, wenn man zu „so einer“ Premiere eingeladen ist? Dunkel? Gedeckt? Keine High Heels? Was trinkt man zu „Schicksal pur“? Wenig? Nur Wasser? Gar nichts? Und ist eine flächendeckend betroffene Mimik tatsächlich den ganzen „Event“ durchzuhalten? Also: kein helles Auflachen? Keine übertriebenen Begrüßungsrituale? Keinerlei oberflächlicher Tratsch?

Hm ... Fragen über Fragen für die stilistisch ohnehin gern mal überfragte Prominenz.

Das Schicksal feiert eine Party
APA10982950-2 - 15012013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0304 KI - Schauspielerin Amelia Pidgeon als junge Natascha in einer Szene aus dem Film "3096 Tage" der deutschen Regisseurin Sherry Hormann (undatiertes Archivbild). Der Film, der die Gefangenschaft von Natascha Kampusch im Keller ihres Entführers Wolfgang Priklopil zeigt, kommt am 28. Februar 2013 in die Kinos. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH/JÜRGEN OLCZYK
Der Anlass: Die Premiere von „3096 Tage“ (siehe Filmkritik), dem verfilmten Schicksal vonNatascha Kampusch(25). Das Entführungsopfer – acht Jahre in den Fängen eines Psychopathen – trat sogar selbst auf dem Red Carpet der Betroffenheit vorm Cineplexx am Wienerberg auf, wobei es den Anschein hatte, als suchten eher die beiden Darsteller (Antonia Campbell-HughesundThure Lindhardt) nach Halt und Haltung als umgekehrt ... Wer in die Kampusch „hineinschauen“ will, blitzt ja seit Jahren gemeinhin ab. Da mag es noch so international geblitzt haben (wie nie zuvor im Filmpalast von Favoriten).

Alle haben tausend Fotos von „ihr“, aber kaum einer ein konkretes „Bild“. Liegt wohl am seltsam berührenden und bewundernswerten Selbstbewusstsein dieser jungen Frau, die doch nie eine sein durfte.

Das Schicksal feiert eine Party
APA10982962-2 - 15012013 - WIEN - ÖSTERREICH: ZU APA 0304 KI - Schauspielerin Antonia Campbell-Hughes als Natscha und Thure Lindhardt als Wolfgang Priklopil in einer Szene aus dem Film "3096 Tage" der deutschen Regisseurin Sherry Hormann (undatiertes Archivbild). Der Film, der die Gefangenschaft von Natascha Kampusch im Keller ihres Entführers Wolfgang Priklopil zeigt, kommt am 28. Februar 2013 in die Kinos. +++ WIR WEISEN AUSDRÜCKLICH DARAUF HIN, DASS EINE VERWENDUNG DES BILDES AUS MEDIEN- UND/ODER URHEBERRECHTLICHEN GRÜNDEN AUSSCHLIESSLICH IM ZUSAMMENHANG MIT DEM ANGEFÜHRTEN ZWECK ERFOLGEN DARF - VOLLSTÄNDIGE COPYRIGHTNENNUNG VERPFLICHTEND +++ APA-FOTO: CONSTANTIN FILM VERLEIH GMBH/JÜRGEN OLCZYK
Manche Ehrengäste mieden die Schicksalsparty.Norbert Blecha(62), Produzent: „Ich habe selbst mit Natascha über den Stoff verhandelt. Sie hätte auch zugestimmt, aber nur mit ihr in der Hauptrolle. Daran scheiterte es leider.“

Höchst interessiert hingegen: Der Staranwalt Manfred Ainedter (61). Er betrachtete den Film „rein beruflich“– als Vertreter von Heinz H., dem inkriminierten besten Freund des Natascha-Entführers.

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