Cyril Helnwein: "Seeräuber" im Dschungel

Fotograf Cyril Helnwein in der HO Gallery
Die Kindheit in Wien inspirierte den Künstler zur Fotoausstellung "Lost Garden".

"Ich war als Kind andauernd im Naturhistorischen Museum. Ich glaube, die Dinosaurier, die vielen Schädeln und auch der Film ,Das Dschungelbuch‘, den ich gut 100.000 Mal gesehen habe, inspirierten mich zu dieser Fotoserie", sagt Cyril Helnwein (39) im KURIER-Talk in der Wiener "Ho Gallery".

Cyril Helnwein: "Seeräuber" im Dschungel
Foto von Cyril Helnwein Lost Garden Ausstellung

Mittwochabend eröffnete der Sohn des weltberühmten Malers Gottfried Helnwein (67) dort seine Ausstellung "Lost Garden", die eine unverblümte Version einer fantastischen Fabelwelt zeigt: Frauenakte mit düsteren Tier-köpfen bewohnen da einen halbwilden Garten: "Hinter unserem Familien-Schloss in Irland gibt es ein kleines Wäldchen, in dem im 19. Jahrhundert exotische Bäume gepflanzt wurden. Ich habe dort zwei Jahre lang fotografiert, weil es in Irland so oft regnet."

Seine schöne Ehefrau, Kojii (35), mit der er drei kleine Kinder hat, stand ihm jedoch dafür nicht Model: "Sie macht keine Aktfotos, außerdem arbeitet sie nur noch als Schauspielerin," so der Künstler, der bis zu seinem achten Lebensjahr in Wien wohnte. Warum er Fotograf wurde und nicht wie sein Vater und seine Schwester Mercedes (36) zum Pinsel griff, ist leicht erklärt: "Ich war immer schon ein Seeräuber – und sehr wild. Ich konnte nicht still sitzen und habe nur Unsinn gemacht. Ich hatte nie die Geduld, stundenlang vor einer Leinwand zu stehen." Vor 20 Jahren hätte ihn diese "Wildheit" fast das Leben gekostet: Nach einem Motorradunfall lag er eine Woche im Koma: "Ich hatte viel Glück – als Familienvater fahr’ ich seither nur noch mit Helm!"

Cyril Helnwein: "Seeräuber" im Dschungel
Interview mit dem österreichischen Künstler Cyril Helnwein in Wien am 12.04.2016. Seit 13.04.2016 kann man seine neue Fotoserie "Lost Garden" in der HO Gallery besichtigen.

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