Comedian Michael Mittermeier über harte Zeiten: „Humor hilft immer“

Comedian Michael Mittermeier
Der deutsche Comedian im KURIER-Interview über die Zukunft und seine 12-jährige Tochter Lilly.

Ein Saal voller Menschen, nicht nur aufgeklebte Fotos auf leeren Stuhlreihen, und echtes Lachen, das nicht vom Band kommt – ein Bild, das wir uns im Moment kaum vorstellen können. Auf der Bühne steht der deutsche Comedian Michael Mittermeier (54) und präsentiert sein Programm „Lucky Punch – Die Tode-Wuchtl schlägt zurück“.

Am Sonntag wird es auf 3sat (20.15 Uhr) ausgestrahlt. Die Aufzeichnung im Quatsch Comedy Club in Berlin fand nur zwei Tage vor der Schließung aller Theater statt.

„Das wirkt wie aus einer anderen Zeit“, sagt Mittermeier im Gespräch mit dem KURIER. Gerade jetzt sieht er es aber als besonders wichtig an, Unterhaltung zu bieten. „Humor hilft immer. In guten wie in schlechten Zeiten und in schlechten Zeiten vielleicht sogar noch ein bisschen mehr, weil sich da auch zeigt, was wirklich wichtig ist.“

Pläne für die Zukunft sind im Moment auch für den Comedian schwer zu machen. „Wir wissen gar nix. Ich weiß nicht, ob die Premiere von meinem Programm #13 im September überhaupt stattfindet. Die Politiker sollten zumindest einmal anfangen, mit den Kulturleuten zu reden oder zu diskutieren, welche Möglichkeiten es denn gäbe“, schickt er eine klare Botschaft an die Regierung.

Comedian Michael Mittermeier über harte Zeiten: „Humor hilft immer“

Michael Mittermeier auf der Bühne

Eine Option, die auch Mittermeier wahrnehmen wird, sind Shows in Autokinos.

Um sich die spielfreie Zeit ein wenig zu vertreiben, stellt er kurze Clips auf Social Media online. „Was ich da mache hat aber gar nix mit meiner normalen Form zu tun, was ich sonst mache“, stellt der aber sofort klar.

„Da sind authentische, amüsante Geschichten zu hören und ich hätte nie gedacht, dass sich das so viele Menschen ansehen.“ Auch Mittermeiers 12-jährige Tochter Lilly ist bei den Videos immer wieder einmal dabei. Ansonsten verbringt sie ihre Zeit im virtuellen Klassenzimmer und arbeitet sehr selbstständig, wie der stolze Papa verrät.

„Meine Tochter hat von Anfang an gesagt, dass sie das alleine stemmen möchte und sie will nicht, dass wir uns da einmischen. Und ich muss sagen, ich bin sehr stolz auf meine Tochter. Sie lernt gut, sie macht alle Hausaufgaben, eigentlich ganz normal Schule.“

Eine baldige Rückkehr zur Normalität sieht Mittermeier für die Kulturszene allerdings nicht.

„Das wird noch ein sehr hartes Jahr werden, definitiv. Nur, meine Aussage ist: Ich werde jeden Termin spielen, den ich spielen darf, egal wie viele Menschen kommen und egal wie die Beschränkungen sind. Wenn es 100 Leute sind, dann sind es 100, wenn es 1.000 sind, dann sind es 1.000.“

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