Coldplay-Sänger Chris Martin spricht öffentlich über seine Depression

Coldplay gehört zu den aktuell erfolgreichsten Bands der Welt. Ein Charts-Hit jagt den nächsten, ihre Konzerte begeistern weltweit Millionen von Fans. Doch Erfolg, Ruhm und Geld schützen bekanntlich nicht vor inneren Dämonen und seelischen Narben.

Auf Instagram veröffentlichte Coldplay-Sänger Chris Martin nun ein Video, in dem er offen über seine Depression spricht. 

Chris Martin will anderen Betroffenen helfen

Aktuell sei die Band in Hongkong, wo sie die Leute sehr nett empfangen haben. "Wir haben überall, wo wir hinkommen, so viel Glück, also danke", betont der 48-Jährige. Trotz ihres großen Erfolgs und der Routine sei er vor den Konzerten in Hongkong sehr nervös gewesen, gibt er an.

Danach spricht Martin davon, dass er das Gefühl habe, dass seit geraumer Zeit einige Leute mit Depressionen zu kämpfen haben – und er sei einer von ihnen. In der Hoffnung, anderen Betroffenen unter die Arme greifen zu können, verrät der Sänger einige Dinge, die ihm dabei helfen, sich aus dem schwarzen Loch wieder zu befreien. All dies seien "Dinge, die mir helfen, dankbar zu bleiben und glücklich zu sein. Ich hoffe, es geht euch gut und ich sende euch viel Liebe", beendet er seine emotionale Videobotschaft.

Auch wenn Martins Intention durchaus löblich ist, ist natürlich anzumerken, dass Depressionen eine ernstzunehmende Erkrankung sind, die die Betreuung durch Experten oftmals unerlässlich macht. Was dem einen hilft, kann den anderen noch mehr in Verzweiflung stürzen.

Das hilft Chris Martin, wenn er depressiv ist

• "Freedom Writing": Circa zehn Minuten lang bringt man alles auf Papier, was einem durch den Kopf geht – seien es Sorgen, Ängste, Wünsche oder auch Tagträume oder Erfolge des Tages. Danach wirft man das Stück Papier weg oder verbrennt es. Das soll dabei helfen, sich von seelischem Belast zu befreien und/oder sich Positives zu verbildlichen. Zahlreiche Psychotherapeuten inkludieren Schreiben in ihre Therapie bei Depressionen.
   
• "Transzendentale Meditation": Diese Entspannungstechnik wird im Sitzen und mit geschlossenen Augen ausgeführt. Man wiederholt immer wieder ein Mantra. Ziel ist es, einen Zustand der "Transzendenz" zu erreichen, in dem störende Gedanken in den Hintergrund gebracht werden. 
   
• "Propriozeption": "Das ist eine Art Körperbewegung, die im Grunde genommen helfen soll, das Gehirn ins Gleichgewicht zu bringen", erklärt Chris Martin im Video. 
   
• Martin ist ein Fan des Buches "The Oxygen Advantage", in dem es um Atemtechniken geht.
   
• Wird der Sänger von Depressionen geplagt, hört er Jon Hopkins' Album "Musik für psychedelische Therapie". Diese hat eine beruhigende Wirkung. Hopkins ist ein britischer Musikproduzent, DJ und Remixer.
   
• Auch die Musik der Künstlerin Chloe Qisha mache ihn "glücklich". 

Schon früher an Depressionen gelitten

Es ist nicht das erste Mal, dass Chris Martin von seinen Problemen mit Depressionen spricht. Nach der Scheidung von Schauspielerin Gwyneth Paltrow 2014 sei er am Boden gewesen, erzählte er 2016 der Sunday Times.  Ein Jahr "voll von Depressionen" läge hinter ihm, so der Musiker im damaligen Gespräch. "Ich habe immer noch Tage, an denen ich aufwache und es mir schlecht geht. Mittlerweile habe ich aber das Gefühl, dass sich die Dinge zum Guten ändern."

Geholfen habe ihm damals ein persisches Gedicht, verriet er. "Es besagt, dass selbst wenn du unglücklich bist, es gut für dich ist." Auch seine jetzige Partnerin Dakota Johnson leidet an Depressionen, wie sie öffentlich angab. Chris Martin soll ihr dabei immer zur Seite stehen und sie auf Wunsch auch zur Therapie begleiten, heißt es von Insidern.