Tiefer Fall: Carla Brunis neues Leben nach Sarkozys Inhaftierung

Carla Bruni blickt nach unten, im Hintergrund steht ein Mann im Anzug.
Fankreichs früherer Präsident Nicolas Sarkozy ist in einem Prozess um angebliche Schwarzgelder aus Libyen zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden.

Zusammenfassung

  • Nicolas Sarkozy wurde wegen illegaler Wahlkampffinanzierung zu fünf Jahren Haft verurteilt und muss die Strafe sofort antreten.
  • Carla Bruni zeigte öffentlich Solidarität mit ihrem Ehemann, sieht sich aber selbst mit rechtlichen Vorwürfen konfrontiert.
  • Das Urteil gegen Sarkozy sorgt für Diskussionen über das Justizsystem und die sofortige Vollstreckung von Haftstrafen bei Politikern.

Frankreichs Ex-Präsident Nicolas Sarkozy hat noch etwas Zeit, um persönliche Dinge zu regeln. Doch lange dürfte es nicht dauern, bis er seine Haftstrafe antreten muss. Am Donnerstag hatte ein Gericht den 70-Jährigen wegen Verschwörung im Zusammenhang mit illegaler Wahlkampffinanzierung aus Libyen zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt - und eine sofortige Vollstreckung verfügt. Damit kann Sarkozy die Zeit der von ihm angekündigten Berufung nicht in Freiheit verbringen.

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Schwer zu verkraften dürfte das Urteil nicht nur für Sarkozy selbst, sondern auch für seine Ehefrau Carla Bruni sein. 

Carla Bruni äußert sich zu Sarkozy-Urteil

Das Ex-Model ist sein 2008 mit dem ehemaligen Präsidenten Frankreichs verheiratet. Das Paar hat eine gemeinsame Tochter, die 2011 zur Welt kam. Aus ihrer früheren Beziehung mit Raphaël Enthoven hatte die gebürtige Italienerin bereits einen Sohn.

Auf Instagram drückte Bruni nach der Urteilsverkündung Solidarität mit ihrem Ehemann aus. Sie veröffentlichte ein Foto, auf dem das Ehepaar Hand in Hand zu sehen ist. Dazu schrieb Bruni: "Love is the answer" (deutsch: "Liebe ist die Antwort"). 

Die 57-Jährige fügte einen Hashtag hinzu, der ins Deutsche übersetzt bedeutet: "Hass wird nicht siegen."

Im Gericht hatte Carla Bruni zuvor ein wortloses Statement abgegeben, als sie einem Reporter den Mikrophonschutz abriss und diese zu Boden warf, wie in einem Video zu sehen ist. 

Berichten zufolge handelte es sich um das Mikrofon des Online-Magazins Mediapart, welches die Lybien-Affäre öffentlich gemacht hatte. 

Biografin über Carla Brunis Zukunft

In einem Artikel für die Times gibt Besma Lahouri, Journalistin und Autorin des Buches "Carla: A Secret Life" Besma Lahouri, darüber Auskunft, wie die ehemalige First Lady Frankreichs wohl mit der Inhaftierung ihres Mannes umgehen wird. 

Lahouri nimmt an, dass Bruni Nicolas Sarkozy während seiner fünfjährigen Haftstrafe nicht aufgeben wird. Auch wenn die Situation auch für Bruni eine große Umstellung bedeutet.  

"Während sie darauf wartet, dass ihr eigenes Schicksal entschieden wird, wird Bruni, eine ausgezeichnete Köchin, ihren Mann jeden Tag besuchen, da bin ich mir sicher", so Lahouni. "Klug, intelligent und äußerst loyal wird sie Himmel und Hölle in Bewegung setzen, um ihn so schnell wie möglich aus dem Gefängnis zu holen."

Carla Bruni selbst sieht sich ebenfalls mit potenziellen rechtlichen Problemen konfrontiert, nachdem ihr die Unterschlagung von Beweismitteln im Zusammenhang mit dem Fall sowie Zeugenbeeinflussung vorgeworfen wurde. 

Bereits 2024 wurde sie unter Aufsicht gestellt. Zusätzlich wurde ihr der Kontakt zu anderen am Fall Beteiligten, abgesehen von ihrem Ehemann, untersagt. Wie Sarkozy bestreitet die Sängerin jegliches Fehlverhalten. 

Sarkozy erhob Vorwürfe gegen Justiz

Sarkozy beteuerte beim Verlassen des Gerichts erneut seine Unschuld und erhob dafür Vorwürfe gegen die Justiz. Das Urteil laste schwer auf dem Rechtsstaat und schmälere das Vertrauen, das man in das Justizsystem haben könne. "Wenn sie unbedingt wollen, dass ich im Gefängnis schlafe, werde ich im Gefängnis schlafen, aber mit erhobenem Haupt", sagte Sarkozy.

Dass er umgehend hinter Gitter muss, unterscheidet ihn von anderen verurteilten Politikern in Frankreich. Viele haben die oft mehrere Jahre dauernden Berufungsverfahren auf freiem Fuß verbracht. Juristinnen und Politiker sagten der Nachrichtenagentur Reuters, das habe unter Amtsträgern ein Gefühl der Straffreiheit gefestigt. Aus diesem Grund würden Richter immer häufiger eine sofortige Vollstreckung anordnen, die Verurteilte vor einem Berufungsprozess in Haft bringen.

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