Brisante Details rund um die Golden Globes

Helen Mirren mit KURIER-Reporterin Elisabeth Sereda
Hollywood-Reporterin Elisabeth Sereda lüftet alle Backstage-Geheimnisse

Schwarze Kleider? Oder doch rosarote Krawatten? Vom 101-jährigen Superstar, der mit seiner Schwiegertochter präsentieren wird, bis zu anderen legendären Paarungen und all jenen Männern, die heuer Golden-Globe-Verbot haben, wird die 75. Verleihung wohl noch lange im Gerede bleiben.

Was sich hinter den Kulissen der Jubiläumsshow, die am kommenden Sonntag in Beverly Hills über die Bühne gehen wird, abspielt, ist fast besser als die TV-Übertragung.

Als KURIER-Hollywood-Korrespondentin und Globes-Mitorganisatorin verrate ich hier die brisantesten Details: Was wird bleiben von dieser 75. Golden-Globe-Verleihung in einem Jahr, in dem Hollywood von Sexskandalen erschüttert wurde, die die Film- und andere Industrien für immer verändern werden, – in einem Land, das von einem geistig umnachteten Größenwahnsinnigen regiert wird?

Zum einen die Scherze von Moderator Seth Meyers, in seiner eigenen Late-Night-Show dafür bekannt, sich politisch nie ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Zum anderen die Abwesenheit großer Namen, die sexueller Delikte beschuldigt werden. Kein Dustin Hoffman, der für die Einleitung des Spielberg-Film "The Post" perfekt gewesen wäre, spielte er doch einst den Washington Post-Reporter Carl Bernstein (in "All The President’s Men", 1976). Kein Kevin Spacey, kein Louis C.K., kein Jeffrey Tambor und vor allem aber kein Harvey Weinstein, der sich jedes Jahr ungefragt und unerwünscht in die Produktion eingemischt hatte. Und auch der Vorjahresgewinner Casey Affleck wurde nicht eingeladen.

An seiner Stelle werden Susan Sarandon und Geena Davis den Globe an die beste Drama-Darstellerin übergeben. Und dabei die "Thelma & Louise"-Reunion feiern.

Die Show bringt auch die Rückkehr vonSharon Stone, die die Hauptdarstellerin einer neuen Serie auf HBO ist und das Revival von Roseanne & Dan Conner: John Goodman und Roseanne Barr werden ebenfalls eine Kategorie präsentieren.

"Game of Thrones" ist groß vertreten und die Briten kommen in Scharen: Robert Pattinson, Emma Watson, Hugh Grant, Ewan McGregor, Jude Law, Helen Mirren und Judi Dench.

Und dem 101-jährigen "Spartacus" wird seine walisische Schwiegertochter auf die Bühne helfen. Ihre Namen sind jetzt noch streng geheim, aber wohl leicht zu erraten.

Die US-Talkqueen Oprah Winfrey hat sich zur Übergabe des "Cecil B. DeMille Awards" für ihr Lebenswerk leider Reese Witherspoon ausgesucht anstatt der vorgeschlagenen Michelle Obama. Schade um das verlorene Highlight!

Auch die Sache mit den schwarzen Kleidern hat einen Haken: Frauen, die anderen Frauen vorschreiben, was sie zu tragen haben, sind mindestens ebenso unakzeptabel wie Männer, die Frauen sagen, was sie anziehen sollen. Reese Witherspoon, auf deren Mist die Idee gewachsen ist, muss sich in Hollywood bereits berechtigter Kritik stellen, nämlich, dass sie vom wahren Thema ablenkt und Frauen mit der Aktion sogar schadet. "Es gibt eine Menge Männer, die nur darauf warten, dass Frauen solche Fehler begehen", meint ein PR-Fachmann.

Witherspoon ging leider noch einen Schritt weiter. Sie versucht nun auch, ihren Kolleginnen anzuschaffen, wen sie als Gast mitnehmen dürfen. BeiNicole Kidmanbiss sie auf Granit, als sie meinte, sie solle ihren EhemannKeith Urbandaheim lassen: "Kommt gar nicht infrage. Ich liebe meinen Mann und bin nicht gegen Männer!", ließ ihr diese sehr bestimmt ausrichten.

Witherspoon selbst bringt Eva Longoria. Ja, jene karrierelose "Desperate"-Aktrice, die am berühmtesten ist für Eröffnungen von Supermärkten in Hintertupfing. Keith Urban ist als Präsentator gebucht! Er wird gemeinsam mit Kelly Clarkson den Globe für den besten Song überreichen.

Und Kidman ist die absolute Favoritin in der Kategorie "Beste Seriendarstellerin" – und wird da wohl Konkurrentin Witherspoon locker schlagen. Ja, Karma is a bitch.

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