Für bankrott erklärt: Jetzt spricht Boris Becker
Wie unter anderem der britische Telegraph berichtet, soll Boris Becker von einem Gericht in London am heutigen Mittwochmorgen für bankrott erklärt worden sein.
"Wenn es um Geld geht, ist er leider nicht sehr clever"
In der Verhandlung soll es um ausstehende Schulden des dreifachen Wimbledon-Siegers gegangen sein. Weil Becker eine seit Oktober 2015 vollstreckbare Forderung nicht beglichen habe, wurde sein Konkurs von der Privatbank "Arbuthnot Latham & Co" beantragt.
Sein Anwalt John Briggs bemühte sich, bei der Richterin Christine Derrett einen Aufschub von 28 Tagen zu erwirken. In dieser Zeit wollte Becker, der bei dem 30-minütigen Gerichtstermin selbst nicht anwesend war, seine Finca auf Mallorca veräußern. Geschätzte sechs Millionen Euro hätte der Verkauf der Villa der Tennis-Legende eingebracht. Außerdem merkte der Anwalt an, dass eine Bankrotterklärung Beckers Image schädigen würde.
Darüber hätte sich der 49–Jährige laut Richterin aber offenbar früher Gedanken machen müssen.
"Man hat den Eindruck, dass dieser Mann den Kopf in den Sand steckt", zitiert das britische Blatt die Richterin – die Becker, der mit seinen sportlichen Erfolgen rund 26 Millionen US-Dollar an Preisgeldern eingenommen hat, schließlich um 11:23 Uhr für bankrott erklärt haben soll.
Dazu Boris Beckers Anwalt: "Wenn es um Geld geht, ist er leider nicht sehr clever."
Das sagt Becker
Inzwischen ließ Boris die Konkurs-Berichte über seinen Anwalt dementieren und meldete sich auch selbst zu Wort. Auf Twitter verteidigte er sich gegen die Anschuldigungen und bedankte sich bei seinen Fans für ihre Unterstützung.
"Ich bin überrascht und enttäuscht, dass Arbuthnot und Latham dieses Verfahren gegen mich angestrengt hat", twitterte er unter anderem und bedankte sich bei seinen Fans für die Unterstützung.
Geschäftliche Tätigkeiten der Tennis-Ikone
Becker, der als jüngster Wibledon-Sieger aller Zeiten gilt, war seit Beginn seiner langjährigen Karriere das Gesicht zahlreicher Werbe-Kampagnen.
Bis Dezember 2016 war das ehemalige Tennis-Wunderkind als Trainer von Novak Djokovic tätig. Bis März 2017 war Becker, der bereits zwei Biografien herausgegeben hat, Eigentümer von drei Mercedes-Benz Autohäusern. Ein Werbevertrag mit dem Auto-Hersteller als Markenbotschafter wurde vom Unternehmen allerdings vorzeitig gekündigt.
Becker ist Gesellschafter der Völkl Tennis GmbH und Mitgründer und Gesellschafter der schweizer Firma Boris Becker GmbH. Außerdem war er am Internetportal Sportgate beteiligt, das 2001 jedoch Insolvenz anmeldete.
Boris Becker hat vier Kinder: Die Söhne Noah und Gabriel aus seiner Ehe mit Barbara Becker, die 2001 geschieden wurde. Mit seiner zweiten Frau Lilly Becker hat er einen weiteren Sohn namens Amadeus. Außerdem ist Becker Vater von Tochter Anna Ermakova, die aus einem One-Night-Stand mit dem russischen Model Angela Ermakowa hervorging.
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