Barbara Kaudelka: "Leerläufe habe ich fast nie"
Den Wurstelprater liebte sie schon als kleines Mädchen. "Mein Herr Papa musste manchmal zwei Mal in der Woche mit mir ausrücken." Ihr Vater, ein ehemaliger Funkoffizier auf See, und ihre Mutter, einst Filialleiterin des Wiener Edelcouturiers Fred Adlmüller, "haben mir als Einzelkind fast jeden Wunsche erfüllt", erzählt Barbara Kaudelka und steuert auf das Kinderkarussell mit den bunten Autos zu. "Das und die Geisterbahn bin ich am liebsten gefahren. Hochschaubahn vertrage ich noch immer nicht", erzählt die 33-jährige Schauspielerin. Dass sie Romy Schneider ähnlich sieht, hat sie schon Hunderte Male gehört. Nein, es stört sie nicht. Es sei ein Kompliment.
Und jetzt probt sie für den Kultursommer in Laxenburg, wo sie in einer Doppelrolle als Venus und Kassandra mit Adi Hirschal, Sigrid Spörk und Erich Furrer auf der Bühne stehen wird. ("Die schöne Helena", Premiere am 22. 6.)
Heirat
Ende Juni wird sich an einem spielfreien Tag dann doch die Hochzeit in der Wachau ausgehen. Weißenkirchen, wo ihre Familie seit Generationen ein Haus hat, ist ihre zweite Heimat. Vor einem Jahr kniete sich ihr Freund Peter Schönbauer, Bassist von "Julian Le Play", ins türkisblaue Meer einer Südseeinsel, steckte ihr einen Brillantring an den Finger und bat sie, seine Frau zu werden. Damit hatte Babs, wie sie von Freunden genannt wird, gar nicht gerechnet. "Bis dahin bin ich immer ein bissl ins Schwitzen gekommen, wenn das Thema aufs Heiraten kam. Aber anscheinend braucht es einfach den richtigen Mann, mit dem man sich eine Ehe vorstellen kann."
Roman
Schreiben ist ein Ventil für Kaudelka, wenn sie etwas aufregt oder ihr Geschichten einfallen. "Eines Tages werde ich einen Roman schreiben." Das ist ein Langzeitprojekt. So wie das Kinderkriegen. "Beides ist in Planung, beides noch nicht spruchreif."
Ihre Eltern – "zwei Sonnenstrahlen, die das leben genießen und es zu schätzen wissen" – ließen ihr freie Hand bei der Berufswahl. "Dass ich nicht nur das eine brauche, zieht sich durch mein ganzes Leben. Wenn ich Schauspiel mache, fehlt mir das Schreiben und umgekehrt."
Im Kaffeehaus neben dem Riesenrad lässt sie sich genüsslich einen Bissen vom Apfelstrudel mit Schlagobers und Vanillesauce auf der Zunge zergehen. "Das Wichtigste im Leben ist, ein Lachen im Gesicht zu haben. Und dass ich glücklich und zufrieden bin." Das ist die Braut, die sich nun traut, auch wirklich.
Humor ist lebenswichtig.
Wütend werde ich bei Ungerechtigkeit, egal ob sie mir oder jemandem anderen widerfährt.
Meine Mutter sagte immer: „Babsilein, Burgtheater live.“ Ich habe als Kind Gratisvorstellungen für meine Stofftiere gegeben.
Peinlich sind mir Wissenslücken.
Mein glücklichster Moment ist das Zusammensein mit
meinem zukünftigen Mann. Das ist hoffentlich ein
andauernder Glücksmoment.
Tränen fließen bei mir oft aus Erleichterung. Und in traurigen und glücklichen Momenten.
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