Warum Albert Fortell ein "kompletter Fanatiker" von Küchenrollen und Kabelbinder ist
"Wie bitte? Der wird schon 70?", fassungslose Gesichter bei den anwesenden Kollegen im KURIER-Stadtstudio im Palais Freiluft. Kaum zu glauben, aber ja, Schauspieler Albert Fortell begeht am 5. Juli seinen runden Geburtstag.
Und was er sich wünscht, lässt einen schon ein bisserl schmunzeln. „Ich arbeite ja gerade an einem Geburtstagsfilm, den wir unseren Gästen dann vorführen wollen. Auch da machen wir so einen Wordrap und da stelle ich mir selber die Frage, was ich mir wünsche. Und jetzt kommt die Antwort, wo Barbara sofort die Augen verdrehen würde. Ich wünsche mir, immer genug Küchenrollen zu Hause und Kabelbinder. Ich bin ein kompletter Fanatiker von Küchenrollen und Kabelbindern. Und das möge mir nie ausgehen“, erzählt er lachend in der Sendung „Herrlich ehrlich – Menschen hautnah“.
Die ganze Sendung:
Herrlich ehrlich: Albert Fortell
Wobei, „Gesundheit und noch wichtiger Zufriedenheit“ ihm auch sehr wichtig ist. „Und dass man nicht hadert mit irgendwelchen Dingen im Leben, die passiert sind oder vielleicht noch passieren. Ich bin sehr, sehr dankbar für alles, das bis jetzt passiert ist, inklusive unserer beiden ganz toll geratenen Kinder. Auch wenn ich manchmal anders reagiert habe.“
Der studierte Jurist hatte immer schon einen Hang zum Entertainment. „Ich hab auch in der Schule gern den Kasperl gespielt. Und ich hab natürlich auch den Vater (Anmerk.: Schauspieler Bert Fortell) manchmal begleitet ans Filmset in den 60er-Jahren. Das ist dann doch langsam gereift. Und irgendwann war dann halt der Entschluss zwischen: Wirst du jetzt Anwalt oder Schauspieler? Also, machst du das sichere oder hüpfst du in das komische Wasser, wo du überhaupt nicht weißt, wie das weitergeht? Und dann hat das komische Wasser gewonnen.“
12 Jahre hat er auch in Los Angeles gelebt und gedreht, in zahlreichen Theater, Film und TV-Produktionen mitgewirkt. „Ich sag’ immer, die kochen auch nur mit Wasser. Der einzige Unterschied ist, manchmal kochen sie mit einem Wasserfall. Ich hab eine Serie mit Robert Wagner (92) gedreht, da wird dann halt ein halbes Stadtviertel abgesperrt, weil Geld keine Rolle spielt. Die Arbeit selbst vor der Kamera, das Bemühen, das darzustellen, worum es geht, ist bei uns genauso wie drüben in den USA.“
Seit 1990 ist er mit Schauspielerin Barbara Wussow (61) verheiratet, ein großes Glück sei, „dass wir als Schauspieler keine Ego-Probleme dem anderen gegenüber haben.“
Barbara würde auch seinen „schrägen Humor“ sehr gut verstehen. Und gestritten wird nur dann, wenn niemand zuhört.
Eine kleine Sache bereut Fortell in seinem Leben, wobei das für ihn keinen Sinn mache, „es ist vergossene Milch“. Er hat einmal eine deutsche Serie abgesagt, weil er das Gefühl hatte, nicht wirklich für die Rolle zu passen. „Und der, der sie gespielt hat, hat dann eine Riesenkarriere in Deutschland dadurch gemacht.“
Apropos spielen, mörderische Rollen liegen ihm besonders. „Ich hab letztens Mörder in Krimis gespielt. Ein Typ, der gebrochener ist, als ich wirke. Ich glaube, dass ich da sehr viel in mir drin habe, das schon gut funktionieren würde, weil die Mörder waren auch gut. Am Anfang hat es keiner geglaubt und dann kippt das in der Rolle, man bringt es glaubhaft rüber und das ist schon spannend. Auch wenn man nicht gleich so aussieht wie der Mörder.“
Das ganze Interview finden Sie im Video oben.
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