Unerwartete "Good News" beim Semifinale von "Dancing Stars"

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Es gab noch nie ein Dancing Stars-Finale ohne männlichen Promi-Tänzer. Ob es diesmal zu einer Premiere kommt?

Drei Tänze mussten die vier verbliebenen Paare am Freitagabend beim Semifinale der ORF-Show "Dancing Stars" einstudieren.

Poolbillard-Profi Jasmin Ouschan und Florian Gschaider eröffneten das Semifinale mit einem fulminanten Tango zum Lady-Gaga-Hit „Poker Face“. Dabei fegten sie auch elegant über einen Pokertisch. Die Juroren Karina Sarkissova und Balázs Ekker hatten nur leichte Verbesserungsvorschläge. Ekker fand das Intro sehr zeitgemäß - "weil es ab Montag viele leere Tische geben wird, auf denen man tanzen kann.“ Maria Santner fand es „verrucht und sexy“. Es kamen insgesamt 25 Punkte heraus.

Ex-Profiradler Bernhard Kohl und Vesela Dimova tanzten einen Wiener Walzer zum Queen-Hit „Somebody to love“. Santner erkannte darin tänzerische Bewegungen und gestand ihm eine „extreme Steigerung“ zu. Sarkissova bezeichnete ihn als „mit Abstand fleißigsten Tänzer“ bei „Dancing Stars“, er sei aber tänzerisch an seine Grenzen gekommen. Ekker gratulierte dazu, dass Kohl jede Woche über seine Grenzen gehe. Dreimal die Sieben ergaben stolze 21 Punkte.

Athanasiadis überzeugte

Kabarettistin Caroline Athanasiadis und Danilo Campisi entschieden sich für eine anspruchsvolle Tango-Choreografie mit einer „Contra Jacks“-Kombination und tanzten beim Intro zu „When Doves Cry“ von Prince hinter einer Schattenwand. Jubel vom Publikum, „Hut ab“ von Ekker. Auch Santners Tänzerherz sprang höher bei dieser „mega“ Performance. Sarkissova sah Sterne regnen, wenn die beiden tanzen. Fast perfekte 29 Punkte.

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Einen lebensfrohen, beeindruckenden Quickstep zu „Valerie“ von Amy Winehouse kredenzten ORF-Moderatorin Kristina Inhof und Dimitar Stefanin. Das Publikum war aus dem Häuschen, ebenso Jurorin Santner, die die Performance als „perfekt synchron“ lobte und 10 Punkte vergab. Sarkissova hob das hohe Tempo hervor, es sei fast „zu gut“ gewesen. Ekker erinnerte daran, dass es bei dem allgemeinen Niveau sehr eng werden könnte. Starke 26 Punkte.

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Runde mit "Lieblingstänzen"

In der zweiten Runde ging es darum, die persönlichen Lieblingstänze zu wählen. Athanasiadis tanzte einen Jive zu einer sehr schnellen Version von „Bad Guy“ von Billie Eilish. Der Jive sei ihr „Angsttanz“ gewesen, sagte die Kabarettistin. Sie wollte es nicht auf sich sitzen lassen, dass Ekker damals meinte, es sei „nicht ihr Tag“ gewesen. Santner meinte, sie habe damals schon 10 Punkte gegeben und fand es wieder „top, top, top, top“. Sarkissova bestätigte, dass der Jive beim ersten Mal schon großartig war. Ekker ließ sich nicht ganz in die Karten blicken, hob aber Athanasiadis’ Mut hervor. 29 Punkte.

Inhof entschied sich mit dem Tango zu „Jealousy“ für ihren bisher besten Tanz. Die Choreografie brachte Stefanin erneut eine gespielte Ohrfeige ein (Inhof: „Er wollte es so“). Die beiden erinnerten daran, dass „Gewalt nie eine Lösung“ ist. Sarkissova fand den Tango beim ersten Mal besser, sie sah „Konzentrations- und Emotionsmängel“. Ekker stieß ins selbe Horn, während sich Santner erneut begeistert zeigte. Erneut 26 Punkte, mit einer weiteren Santner-10.

Ouschan zeigte noch einmal ihren allersten Tanz, einen schwungvollen Cha-Cha-Cha zu „Hot N Cold“ von Katy Perry, diesmal mit ihrer mittlerweile typischen gehobenen Augenbraue. Ekker hob „die beste Entwicklung der Staffel“ hervor, Santner fand es „wow“ und „cool“, den ersten Tanz auszuwählen. Sarkissova sah ebenfalls eine unglaubliche Steigerung verglichen zum Beginn der Show und ein „Feuerwerk des Tanzes“. Großartige 29 Punkte.

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Ouschan und Gschaider beim Tango

Kohl als Gentleman

Kohl versuchte sich erneut am Tango, zum Beatles-Klassiker „Eleanor Rigby“. Es sei eine Familienentscheidung gewesen, außerdem habe er beim ersten Mal einen Schnitzer gemacht, den er ausbügeln wollte. Sympathiepunkte holte er sich ab, weil er seiner Tanzpartnerin Vesela Dimova das rote Kleid schenkte, das sie beim Tango trug.

Sarkissova erhob sich von ihrem Platz und lobte Kohl, Ekker deckte wieder einen kleinen Stolperer Kohls auf, nach dem dieser "ängstlich" geblickt habe. Für Santner war es die beste Leistung des einzigen verbliebenen Mannes. Immerhin 23 Punkte.

Die Punkte aus dem "Saturday Night Fever"-Special vom vergangenen Samstag hatten die Paare mitgenommen. In der Addition gab es nach den beiden Einzeltänzen folgende Reihung: Athanasiadis unterstrich ihre Favoritenstellung (113 Punkte). Ouschan lag bei den Jury-Punkten (111) knapp dahinter. Inhof blieb mit 103 Punkten ebenfalls dreistellig. Die rote Laterne trug klar Kohl (82 Punkte).

"Keine schlechte Nachricht"

Vor der Bekanntgabe der Entscheidung (Kombination aus Jurywertung und Publikumsvoting) verkündete Moderatorin Miriam Weichselbraun dann die Überraschung: Es sollte an diesem Abend „keine schlechte Nachricht mehr geben“ - nach all den Corona-Neuigkeiten. Daher werden alle vier Paare ins Finale aufsteigen.

Ursprünglich war geplant, dass die beiden Paare mit den wenigsten Gesamtwertungspunkten als dritten Tanz noch parallel eine Salsa zu „Get Lucky“ präsentieren. Danach hätte das Publikum in einem 90-Sekunden-Speed-Voting entscheiden sollen, welches der beiden Paare noch ins Finale einziehen darf. Diesen Nervenkitzel hat sich Bernard Kohl damit erspart. Damit ist klar, dass es nicht dazu kommt, dass erstmals kein männlicher Tanz-Promi im Finale steht. Die Salsa tanzten dann alle vier Paare gemeinsam.

Ein "Jaaaaa!" von Santner

Was es noch gab: Einen Heiratsantrag von Ex-"Dancing Stars"-Teilnehmer Marco Angelini an Jurorin Maria Santner, den diese natürlich mit "Jaaaaa!" annahm. Nach sieben Jahren Partnerschaft hatte sich der Chirurg, Sänger und Ex-Dschungelcamper aus der Steiermark dazu entschieden, um die Hand der oberösterreichischen Profitänzerin und Choreografin anzuhalten. Ihr tief ausgeschnittenes Kostüm sei nicht umsonst in Weiß geschneidert worden, sagte Angelini. Er hatte sich im Geheimen mit den Designern vorher abgesprochen.

Unerwartete "Good News" beim Semifinale von "Dancing Stars"

"Es gibt eine Macht da draußen, die heißt Liebe - und die ist stärker als alles andere", sagte Angelini. Diese Performance war naturgemäß ziemlich schmalzig, aber immerhin eine weitere gute Nachricht in dieser Zeit voll von schlimmen Schlagzeilen.

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