So geht es Starwinzer Leo Hillinger nach seiner Schulter-OP
Heuer feiert er ein feines Jubiläum: Vor 30 Jahren übernahm Leo Hillinger (52) den damals total maroden burgenländischen Betrieb seines Vaters. Elf Jahre brauchte der heutige gefeierte und preisgekrönte Starwinzer (mit 100 Hektar Eigentum von Jois bis Rust und Oggau), um schuldenfrei zu werden.
„Ich bin deswegen so auf dem Boden geblieben“, sagt er, „weil ich weiß, wie es 20 Zentimeter unter dem Teppich ausschaut. Ich war ganz unten in der Hölle. 400.000 Euro Schulden zu 18 Prozent Zinsen. Ich habe Tag und Nacht gearbeitet, oft fast ohne jeden Schlaf.“
Vor zweieinhalb Wochen lag der extrem durchtrainierte Hüne wieder am Boden.
20 Meter vor dem Ziel ereilte den passionierten und routinierten Mountainbiker auf den ziemlich anspruchsvollen „Wexl Trails“ in St. Corona am Wechsel ein kapitaler Sturz, der zu allem Überdruss noch in einem elektrisch geladenen Tierzaun endete. Hillinger: „Auch meine Ersthelfer beutelte es daher gehörig durch.“ Vermutlich auch wegen der Unfallfolgen, die im Krankenhaus Oberwart von Primarius Dieter Pertl diagnostiziert und operiert wurden: In der rechten Schulter Leos war so ziemlich alles „hin“, was es dort so gibt. Pfanne, Knorpel, Superspinatus, Bizepssehne ...
Auf die Frage „Wie geht’s?“ antwortet er (mit dem Handy in der linken Hand): „Würde ich sagen besch..., dann wäre das maßlos untertrieben. Ich bin Veganer, ich vermeide jede Chemie, jetzt bin ich dankbar für Schmerzmittel ...“ Natürlich steht das Arbeitstier wieder seinen Mann im Betrieb: „Ich bin hart im Nehmen und ich habe die Unterstützung meiner Familie und meines Teams. Dafür bin ich dankbar.“ Anerkennung oder gar Lob war Leos Vater, mittlerweile verstorben, stets schuldig geblieben.
Die große Stärke Hillingers ist neben der Zähigkeit, des Stehvermögens und der Schmerzverträglichkeit (bereits im Vorjahr brach er sich bei einem Mountainbike-Rennen in Südafrika das Schlüsselbein) die unerschöpfliche Kreativität, nicht nur in Sachen Weinbau und -Marketing.
So ist er als Investor Teil der Puls4-Start-Up-Show „2 Minuten 2 Millionen“, wo die digitale Plattform „Hektar Nektar“ vorgestellt wurde, die sich für die Steigerung der Anzahl von Bienen einsetzt. Hillinger wurde Teil von „Projekt 2028“ und kann so seinen Joiser Freund, Imker Simon Tötschinger, unterstützen. Man muss dem Leo keinen Honig ums Maul schmieren, wenn man den Hut zieht.
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