Schauspieler Gedeon Burkhard über Beziehung zu dritt

Schauspieler Gedeon Burkhard über Beziehung zu dritt
Der deutsche Schauspieler sorgte kürzlich mit seiner polyamoren Beziehung für Schlagzeilen. Jetzt spielt er im Wiener Theater Akzent.

Als Nachfolger von Tobias Moretti in "Kommissar Rex" wurde der deutsche Schauspieler Gedeon Burkhard (53) in den 1990er-Jahren in Wien bekannt. Mittlerweile lebt er in Berlin, kehrt nun aber in die österreichische Hauptstadt zurück, um am Samstagabend als Erzähler in "Augustin – Ein Wiener Singspiel" auf der Bühne zu stehen (19.30 Uhr im Theater Akzent). Das von Wolfgang Ambros, Joesi Prokopetz und Manfred Tauchen in den 1980ern geschriebene Stück wurde jetzt in eine neue Fassung gebracht.

Der KURIER traf Gedeon Burkhard bei den Proben. Der Schauspieler hat ja erst kürzlich für Schlagzeilen gesorgt, als er öffentlich machte, in einer polyamoren Beziehung mit zwei Frauen zu leben. Die Reaktionen darauf fielen sehr unterschiedlich aus, dennoch habe er das Gefühl, die Gesellschaft sei offener geworden.

"Es ist schwer zu sagen, weil ich ja in Berlin lebe und das wie eine Blase ist. Dort ist es gesellschaftlich auf jeden Fall viel akzeptierter als im Rest des Landes. Es scheint doch viele Leute auch zu beschäftigen und viele Leute zu geben, die die gesellschaftliche Norm des Beziehungsmodells hinterfragen."

Seine beiden Lebensgefährtinnen, Ann-Britt Dittmar (33) und Sasha Veduta (29), haben übrigens auch dazu beigetragen, dass er sein Projekt „Der Schraubenflüsterer“ auf Youtube realisiert hat. In dieser Heimwerker-Sendung mit Augenzwinkern erledigt Burkhard allerhand Reparaturen – oberkörperfrei.

Heimwerkerkönig

"Während Corona habe ich viele handwerkliche Sachen aufgearbeitet, die seit 10 oder 15 Jahren schon anstanden. Zu Hause bin ich sehr viel unbekleidet und da hab ich heimgewerkt und meine Lebensgefährtinnen fanden das sehr amüsant und haben mir begeistert zugeschaut. Dann ist irgendwann die Idee entstanden, man könnte sein eigenes Image aufs Korn nehmen."

Denn der Schauspieler wurde immer wieder für Rollen als Liebhaber besetzt. "Und in jedem Drehbuch kam dann irgendwann die Szene, wo ich mein Hemd ausziehen sollte", lachte er.

Dennoch gibt’s aber noch einen weiteren Hintergrund. "In den sozialen Medien gibt’s ja gerade bei Frauen viel nackte Haut, was auch immer wieder für Kritik sorgt. Immer wieder wird gefragt, warum sich nur die Damen und nicht die Männer ausziehen. Da dachte ich, das könnte man doch als alter, weißer, Hetero-Cis-Sack ein bisschen aufs Korn nehmen. Aber es ist ja nicht ernst gemeint und mit einer großen Portion an Witz zu sehen."

Und auch sonst hat Burkhard einige Projekte, an denen er gerade arbeitet. "Ich hatte eine Idee für eine Quizshow, die ich gerade konzeptioniere und schaue, ob es daran Interesse gibt. Ich bin im Moment dabei, sehr viele Sachen selbst zu entwickeln. Ich schreibe auch an einem Drehbuch, also ich beschäftige mich."

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