Opernstar Michael Schade ist "Feinschmecker des Jahres"
Wer nicht genießt, ist ungenießbar“, wusste schon Liedermacher Konstantin Wecker. Und einer, der auch gerne genießt, ist der deutsch-kanadische Tenor Michael Schade, der von Gault&Millau als „Feinschmecker des Jahres“ ausgezeichnet wurde.
„Gemeinsames Kochen und Tischmanieren, das sind Heiligkeiten in unserer Familie. Das sieht Gott sei Dank meine Frau (Anmerk. d. Red: Dee McKee) genauso“, erzählt der Kammersänger, der einst sogar unter anderem mal Koch und Weinbauer als Berufswunsch hatte, im KURIER-Gespräch. „Ich kann gleich verraten, dass das Frühstück sehr wichtig ist bei mir. Ich liebe es und vor allem Zeit dafür zu haben“, lacht er. Übrigens nie ohne einem doppelten Espresso mit warmer Milch.
„Ich liebe die österreichische Küche besonders. Was geht schon über einen tollen Tafelspitz?“, verrät er, wobei es ihm auch die italienische und die französische sehr angetan haben. Auf Regionalität und Saisonalität legt er besonderen Wert und Tiefkühlkost kann er so gar nichts abgewinnen. „Man muss sich nur darüber im Klaren sein, dass alles, was wahnsinnig schnell gemacht ist, entweder schon halb vorgekocht ist oder auch derart verändert wurde, dass es für den Körper eigentlich nicht gut sein kann.“
Die Laudatio auf den neuen „Feinschmecker des Jahres“ hielt Schauspieler Tobias Moretti, mit dem Schade eine jahrelange Freundschaft verbindet.
„Wir sind sehr eng verbunden durch die vielen Jahre und könnten irgendwie trotzdem verschiedener nicht sein. Ich habe großen Respekt vor ihm und er ist auch wahnsinnig lustig“, so Schade.
„Ich hab’ schon ein bisserl Angst vor seiner Laudatio. Ich kann mir schon vorstellen, dass er mich ziemlich unter die Lupe nehmen wird. Also ,Feinschmecker des Jahres‘ hat nichts zu tun mit Vielfraß zu sein. Im Gegenteil, es hat etwas zu tun mit ,sich die Zeit nehmen für Liebe‘. Ich hoffe, er sieht das auch so“, schmunzelte er bereits im Vorfeld.
Und Tobias Moretti sollte ihn nicht enttäuschen, wobei er seine Laudatio sehr charmant und mit einem Augenzwinkern vortrug.
"Also Michael, der Feinschmecker des Jahres ist eine gewichtige Auszeichnung, deshalb habe ich sie auch noch nicht bekommen. Das schönste am Essen ist, wie in der Kunst das Komplizierte, aber auch das einfache. Das einfach komplizierte. Sinnlich ergreifend und lange nachglühend. Und daher ist der Michael ein wirklich würdiger Preisträger. Auch weil er sich gerade nach diesen 11 Gängen jetzt sofort beim Stadtpark wieder auf ein Burenhäutl zum Würstelstand begibt und weiter isst."
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