Opernball-Nachschau: Griss um Klum, Lugner-Button und ältester Debütant

Heidi Klum Tochter Leni
"Der Opernball ist die ewige Sehnsucht der Menschen nach Märchen", sagte einst Lotte Tobisch (von 1981 bis 1996 war sie die Organisatorin). Und dieses „Märchen“ ging jetzt zum 67. Mal über die Staatsopernbühne – erstmals ohne Baumeister Richard Lugner, der aber trotzdem irgendwie allgegenwärtig war.
ORF-Moderator Andi Knoll trug ihn sogar unterm Herzen – als Button. „Den hab ich extra im Internet bestellt“, schmunzelt er im KURIER-Gespräch.

Andi Knoll mit Lugner-Button
„Das war eine schöne Geste“, so Witwe Simone, die diesmal nicht in einer Loge residierte, dafür für Puls4 Interviews führte.
Auf den Rest der Lugners ist sie nicht getroffen. „Ich bin zwar einige Male bei der Loge vorbeigegangen, aber es war nie jemand draußen. Ich hätte es schon interessant gefunden, wie die Begrüßung gewesen wäre oder ob es überhaupt eine gegeben hätte.“
Das perfekte Stichwort, denn wo sich sonst der Wahnsinn abspielte, herrschte diesmal gähnende Leere. Fast hatte man das Gefühl, dass sich selbst die Securitys vor der Lugner-Loge langweilten.
Dafür verlagerte sich der Rummel nur zwei Türen weiter – nämlich vor die von Swarovski. Logen-Gast „Gossip Girl“-Schauspieler Ed Westwick ward zwar so gut wie nie gesehen, dafür gab’s ein großes Griss um Leni Klum. Die 1,63 Meter „Kleine“ wurde zur ganz Großen. Die Kamerateams und Fotografen (vorzugsweise die unserer deutschen Lieblingsnachbarn) belagerten sie regelrecht – ein kleines Aufflackern des alten Glanzes rund um die lugnerischen Stargäste.

Leni ging aus der Loge, der Pulk folgte hektisch, Leni ging aufs Tanzparkett, der Pulk war quasi schon da. Nur aufs Klo verschwand sie für längere Zeit alleine – dem Vernehmen nach gab’s Probleme mit ihrem Kleid. Also, ein Griss mit Riss! Kurz vor Mitternacht entschwand sie wie Cinderella – da hätten wir wieder das Märchen.
Noch nie am Opernball, eigentlich überhaupt noch nie auf einem Ball, war auch Star-Drehbuchautor Uli Brée. „Ich glaube, ich bin heute der älteste Debütant“, lachte er. Seine liebe Not mit dem Frack hatte der deutsche Sänger Sascha, der auch zum ersten Mal dabei war. „Es ist nicht so einfach, wie es aussieht“, schmunzelte er.

Viel Spaß hatten Sänger Sasha und seine Frau Julia Röntgen
Prinzessin Lilly zu Sayn-Wittgenstein brachte ihre Tochter Lana (mit den Schuhen fast zwei Meter) auch zum ersten Mal mit. „Der einzige Ball, der noch in dieser Art in der Welt existiert – mit einer langen Tradition. Es ist eine ganz große Ehre, hier dabei zu sein“, so die Prinzessin, die sich wünschen würde, dass ihre Tochter nächstes Jahr debütiert.
Sein Opernball-Logen-Debüt feierte Investment-Punk Gerald Hörhan. Mit viel Medien-Tamtam im Vorfeld. Hat er doch groß angekündigt, auch einen Stargast zu bringen. Dem war aber schlussendlich dann doch nicht so. „Vielleicht bring ich nächstes Jahr einen Stargast. Denn ich bin immer zu Schandtaten bereit. Heuer bin ich mit Freunden und Fans da.“

Gerald Hörhan
Auch Mr. Life Ball Gery Keszler flanierte durch die Gänge. Er hätte gerne Leni Klum gesehen, denn „ich hab sie schon berührt, ohne dass sie mich gesehen hat. Ihre Mama Heidi war nämlich schon mal beim Life Ball, da war sie gerade mit Leni schwanger“, schmunzelt er.
Die großen Ballaufreger blieben aus, auch wenn man genau einen solchen zu inszenieren versuchte. Influencer Maxamillion lieferte sich eine gefakte Prügelei auf dem Red Carpet – wohl alles für die Klicks. Er beteuerte daraufhin, dass ihm der Zwischenfall „peinlich“ sei. Sollte es auch.
Wirklich lustig ging es in der Bühnenloge von „3SI“ und Style Up Your Life! zu, auch wenn man sich auf dem Weg dorthin gerne mal verirrte. Hier feierten u. a. Topmodel Franziska Knuppe oder Choreograf Bruce Darnell. Zu späterer Stunde kam auch „Bauer sucht Frau“-Liebling Johannes Höfinger vorbei – als Gag sammelte er auf seinem Gips (er ist vom Traktor gefallen und hat sich den Arm gebrochen) Unterschriften. Die von Leni hätte er auch gerne gehabt – also vielleicht doch, DER heurige Star des Wiener Opernballs ...
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