Model Nadine Leopold: "Ich wurde als geldgieriege Hure beschimpft

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Wegen ungewollt erschienener Nacktaufnahmen verklagt Leopold das Magazin "Madame" - mit "Bild" sprach sie über die Beweggründe.

Ende April sorgte das österreichische Model Nadine Leopold auf ihrem Instagram-Account für Aufsehen. Sie kündigte an, das Modemagazin "Madame" verklagen zu wollen, da diese Fotos von ihr veröffentlicht hätten, die ihre nackte Brust zeigten. All das geschah ohne Einverständnis des Victoria's Secret Models.

Eine Sprecherin des verklagten Magazins "Madame" stritt alle Vorwürfe ab: „Für ‚Madame‘ ist ein Nein immer ein Nein! Nadine Leopold hat beim Shooting aber nicht ‚nein‘ gesagt. Die Aufnahmen, um die es in dem Verfahren geht, wurden einvernehmlich gemacht. Umso mehr bedauern wir, dass es zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung gekommen ist.“

Gegenüber der deutschen Bildzeitung erklärte Leopold nun, ihre Beweggründe für die Klage: „Es geht in meinem Fall nicht nur um meine eigenen Rechte als Frau und Model. Ich möchte mich für alle jungen Mädchen einsetzen, die nicht den Mut oder die Ressourcen haben, sich gegen solche Situationen zu verteidigen. Die Hilflosigkeit, der Schmerz und die Schande, die sie erleben, wenn Ihr nackter Körper ohne ihre Zustimmung veröffentlicht wird, ist unbeschreiblich.“

Seit Beginn des Prozesses (wird im Herbst in Hamburg fortgesetzt) erhält Leopold nicht nur Zuspruch, sondern auch Hass. "Ich hatte private Nachrichten, in denen ich als geldgierige Hure beschimpft wurde."

Den Schaden, der dem Model für die weitere Karriere entstehen könnte, nimmt Nadine Leopold in Kauf: „Ich akzeptiere, dass ich vielleicht weniger Jobs bekomme. Aber die Leute, die mich nicht buchen, weil ich mich gegen diesen Missbrauch ausspreche, sind die Leute, für die ich nicht arbeiten möchte.“

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