Hoch lebe der "Härchenprinz": Klaus Eberhartinger wird 70.
Gäbe es die Sexualität nicht, sagte Klaus Eberhartinger (genau heute 70) schon zu seinem 60er, "würden sich Frauen und Männer viel besser verstehen. Und würden die Frauen den Globus regieren, würden Männer in Käfigen gehalten und stundenweise nackt verborgt – ab meinem Alter nur noch zum Putzen ..."
Der gebürtige Oberösterreicher, der einst aus Braunau "nix wie rauswollte, um die Welt zu erobern, aber nicht so wie ein anderer Sohn der Stadt, sondern friedlich", zeigt auch zu seinem runden Geburtstag Ecken und Kanten. Ohne doppelten Boden wäre sein Humor nur die halbe Sache. Verhaltensauffällige Politiker (man darf vermuten: von Trump abwärts, was schon ein Kunststück ist, also wohl bis hinunter zu Strache) nennt er "Bumerangs – sie sind zum Schmeißen, kehren aber immer wieder zurück". Den Schmäh schärfte er, weil er zeitlebens klein war und "nie der Fescheste, also musste ich mit Wuchteln punkten und reden wie ein Wasserfall".
So glückte dem charismatischen Kaliber eine klassische Karriere zwischen knallhart und komisch. Den Geburtstag verbringt er mit Sohn Christoph (35, aus seiner einzigen Ehe, mit der mittlerweile verstorbenen Andrea, die ihn "zwei Jahre an die Idylle band, bis der Windhund in mir wieder erwachte") in Deutschland.
Sein Handy dreht er heute ab und schaut sich frühestens am Wochenende an, wer ihm gratulierte. Der verbummelte Medizinstudent blickt versonnen auf die obskursten Nebenjobs zurück – Leichenwaschen und Fensterputzen in Stockholm, Paketzustellen in Stuttgart. Sogar an der Yale Universität war er ein Jahr lang. Das waren die wilden Zeiten. Während Falco einmal auf die Frage eines Reporters "Haben Sie mit Drogen experimentiert?" antwortete "Nein, ich habe sie genommen", wählte "Rampen-Eber" Klaus auf die Frage "Welche Drogen haben Sie probiert?" die Riposte "Welche nicht?" Als die jungen Leute seiner Burschenzeit alle nach Indien aufbrachen, um bewusstseinserweiternde Substanzen kennenzulernen ("die sich dann alle nur als lebererweiternd herausstellten"), befiel Eberhartinger das Afrika-Virus. Land, Leute und Liebschaften blieben so schwarz wie der Kontinent.
Mit Thomas Spitzer fand er sein Domizil in Kenia, um dort, in Diani Beach, "wenn’s bei uns arschkalt ist, mein Scherzerl in den Indischen Ozean zu hängen", nachzudenken, abzuschalten und sich für Charitys einzusetzen (Bildung, Medizin, Entwicklungshilfe).
1981 eroberte Klaus die Schwester von Thomas Spitzer (67), der dem Hallodri freilich bald beschied: "Lass die Finger von ihr, aber komm in meine Band." Nach dreitätigem Nachdenken willigte der kleine Mann mit der Riesenkrause in beides ein ("Spitzer hat mich davor bewahrt, ein schlechter Gehirnchirurg zu werden") – vor dem Debüt in der Wiener "Arena" hatte er die Hosen "zwar gestrichen voll, aber nach der ersten Minute auf der Bühne wusste ich: Da bleib ich!"
Fast 40 Jahre als kongenialer Frontman für das grenzgeniale Mastermind Spitzer, der ihm nun mit einer Spezialversion vom EAV-Hit "Märchenprinz" (1985) via KURIER sein Ständchen darbringt.
"Ich bin der Härchenprinz, ha-ha, der Härchenprinz! Dem Dancing-Star wird klar, mit der Tonsur beginnt’s: "Ich bin der Härchenprinz, ha-ha, der Härchenprinz!
Die eh’mals blonde Krause weicht dem lichten Silberkranz, wenn das so weitergeht, frisier’ ich demnächst bald nur mehr ans..."
Der "Dancing Stars"-Sieger und -Moderator mit dem aperen Kranzerl am Haupt: "Der Blick in den Spiegel bewahrt mich vor Eitelkeit." Mit der EAV ist seit 2019 Schluss, 2021 will er noch einmal als "sexy Hochalpinschlampe, die Gailtalerin" mit Ambros und Prokopetz im "Watzmann" brillieren.
Der ROMY-gekrönte Jubilar hat, seit Kindergartentagen, als ihn Klosterschwestern ins Besenkammerl sperrten, ein gestörtes Verhältnis zur Religion. Aber auf die Frage von ATV-Societymoderator Dominic Heinzl, was seine letzten Worte sein werden, sagte Eberhartinger jüngst voraus: "Na, jetzt bin i aber g’spannt."
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