Drag-Ikone Angelo Conti überraschend gestorben

Angelo Conti mit Julian F. M. Stoeckel auf dem Wiener Opernball
Die Community ist in tiefer Trauer um den Travestie-Künstler aus dem Südburgenland.

Drag-Künstler Angelo Conti ist überraschend im Alter von 67 Jahren gestorben. Auf Facebook überschlagen sich die Beileidsbekundungen. 

Der "Bauernsohn aus dem Südburgenland" galt als Meister der Verwandlungskunst, als schillernde Drag-Comedienne. Laut ggg.at aufgewachsen bei einer Pflegefamilie im Burgenland, machte er eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann. 

Über das Volkstheater landete er schließlich bei der Travestie-Kunst. Zu seinem Künstlernamen hat er sich vom italienischen Bildhauer und Paläontologen Angelo Conti (1812-1876) inspirieren lassen. Sein Anspruch war, dass Leute Travestie nicht nur mit ordinären Sprüchen und Schenkelklopferwitzen in Verbindung bringen. Er formierte eine Gruppe Künstler und produzierte eigene Shows. Seine Frau hat er auf einer dieser Touren kennengelernt.

In einem Interview mit "Der Burgenländerin" erzählte Conti, dass es für einen heterosexuellen Mann schwierig sei, in hohen Schuhen zu gehen und Frauenkleider zu tragen. "Auch für mich war es extrem schwer, das zu erlernen." 

Bis zum Schluss stand er auf der Bühne, weitere Auftritte, wie zum Beispiel am 5. Dezember in Halle an der Saale waren geplant. 

Oft ist er auch gemeinsam mit dem deutschen Paradiesvogel Julian F. M. Stoeckel aufgetreten. Dieser kann es noch überhaupt nicht fassen.

"Ich kann ehrlich gesagt gar nicht sagen, wie sehr mich das mitnimmt. Dass Angelo gestorben ist, kann ich gar nicht in Worte fassen. Ich steh neben mir. Ich kann es kaum ertragen. Ich bin so unfassbar traurig, weil ich Angelo so wahnsinnig gemocht habe", sagt er unter Tränen in einem Video via Instagram.

"Wir waren so sehr aufeinander eingespielt. Ich kann es eigentlich gar nicht realisieren. Angelo, warum hast du jetzt alle alleingelassen? Ich danke dir für alles!" 

 

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