Doppelt falscher Beitrag: Nadja Bernhard zeigt Sexismus auf
Die ORF-"Zeit im Bild"-Moderatorin Nadja Bernhard wehrt sich gegen einen Beitrag im Satire-Jahresrückblick "Best of Böse" der Wochenzeitung Falter. Der Romy-Preisträgerin wird darin einerseits nachgesagt, sich politisch unkorrekt zu verhalten, da sie eine Brille ("in der Größe von zwei Bildschirmen") trägt, obwohl sie nicht sehschwach sei. Der Kommentar sei andererseits unfassbar sexistisch, so Bernhard, da er die Aussage treffe, dass es "typisch Frau sei, unbedingt auffallen zu wollen".
Der Wunsch nach Richtigstellung im Blatt blieb ihr bislang verwehrt: "Eigentlich hätte ich gedacht, dass der weltbekannt weitsichtige Falter seine Best-Of-Böse-Meldungen auch auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft. Aber er ist wohl von derselben Kurzsichtigkeit geblendet, die mir 1,5 Dioptrien und das rechtmäßige Tragen einer Sehbrille eingebrockt hat", schreibt Bernhard in einem Statement auf Instagram.
Falter-Chefredakteur Florian Klenk meldete sich indes unter Bernhards Kritik zu Wort: Niemand glaube wirklich, dass sie zum Spaß eine Brille trage. Es sei Satire, so Klenk. Ihr Leserbrief soll noch veröffentlichen werden, seither sei nur noch kein neuer Falter erschienen, schreibt er auf Instagram - wo er Bernhards an ihn adressiertes Beschwerde-Mail dann doch teilte. Die sexistische Aussage des Beitrags ließ er aber unkommentiert.
FollowerInnen und KollegInnen pflichten Nadja Bernhard bei: "Da fehlen mir die Worte. Warum und wieso du eine Brille trägst, hat niemand zu beurteilen", meint beispielsweise Moderatorin Kristina Inhof.
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