Andreas Großbauer: Ein Ballchef aus Leidenschaft
Nach dem Ball ist vor dem Ball", erzählt Andreas Großbauer zwischen einem Schlückchen Kaffe und einem Bissen vom "besten Krapfen Wiens" im Café des Hotel Imperial. Je näher der Ball der Wiener Philharmoniker rückt (19.1.), desto größer ist der Stress. Für den KURIER nahm sich der viel beschäftigte Ballchef dennoch ein wenig Zeit, um über das erste Highlight der Ballsaison zu plaudern.
Seit vier Jahren liegen die Geschicke dieser besonderen Nacht in seiner Hand, denn Andreas Großbauer ist ein wahrer Connaisseur: "Ich habe schon immer eine Affinität zu Bällen gehabt. Das hat bereits mit den Schulbällen begonnen, aber im Besonderen mit dem Militär. Ich war Geiger bei der Gardemusik und habe ungefähr 10 bis 15 Bälle gespielt. Schon damals hab’ ich gesehen, was mir gefällt und was weniger."
Vor vier Jahren wurde der Geiger Mitglied der Philharmoniker und genau zu diesem Zeitpunkt wurde die Stelle des Ballchefs frei. "Ich habe mich freiwillig gemeldet, nicht wissend, dass das viel Arbeit ist." Auch wenn diese Arbeit wie das reinste Vergnügen anmutet.
Beim Cocktail-Empfang kurz vor Eröffnung des Balls um 22 Uhr, empfängt Herr Großbauer die illustren Gäste – vergangenes Jahr überraschten Anna Netrebko und Erwin Schrott.
Prominente
Namen will er noch nicht bekannt geben, denn es ist in erster Linie das Fest der Philharmoniker, die sich ihre Freunde einladen.
Als Freunde des Hauses darf man aber gewiss Dagmar Koller, Sopranistin Angelika Kirchschlager, Opernstar Ildiko Raimondi und auch Opernball-Organisatorin Desi Treichl-Stürgkh bezeichnen. Und, so Großbauer: "Tenor Michael Schade nimmt extra den langen Flug aus Kanada, wo er lebt, in Kauf, um dabei zu sein."
Lotte Tobisch, die Grande Dame des Opernballs, betonte stets: "Ich tanze keinen Walzer und trinke keinen Alkohol". Trotzdem zählte sie zur perfekten Gastgeberin. Wie hält es Andreas Großbauer? "Ich tanze sehr gerne und schätze auch ein gutes Glas Wein. Deshalb kümmere ich mich auch persönlich um die Weinauswahl."
Heuer verhilft ein Vierterl vom Weingut Gobelsburg zum perfekten Dreivierteltakt.
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