"Ich musste einfach mal gar nichts machen. Das war sehr schwierig. Wenn man in so einem Rhythmus ist und dann einen Tag hat, wo man gar nichts macht, fühlt man sich schlecht. Aber man muss damit klar kommen, dass man sich auch einmal einen Tag erlauben kann, wo man nichts macht. Und da konnte ich Kraft tanken für die Dinge, die später kommen", so Alvaro Soler im KURIER-Interview.
Dann kam Corona und plötzlich war viel mehr Zeit da, um neue Hits zu produzieren, als angenommen. "Ich habe die Zeit sehr genossen, um mal wieder ganz ohne Druck Songs zu schreiben. Ich finde, das neue Album ist das beste, das ich je geschrieben habe. Ich glaube aber, das ist immer so bei mir. Und es ist sehr intim und familiär. Meine Schwester und mein Bruder haben sehr viele Sachen eingesungen."
Seine Familie und Freunde würden jedenfalls sagen, dass ihm der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen ist.
"Wenn ich zu Hause bin, sagen alle immer zu mir: 'Es fühlt sich so an, als ob du nie gegangen wärest'. Das gibt mir ein gutes Gefühl, dass ich mich nicht verändert habe, aber trotzdem habe ich mich entwickelt zu einem viel selbstbewussteren Alvaro als früher. Und ich habe gelernt, eine innere Ruhe zu haben, auch wenn alles rund um einen abgeht."
Und wie aus jungen Talenten Stars werden, bekam Alvaro Soler nun auch hautnah als Coach in der vergangenen Staffel von "The Voice Kids" mit. "Die Erfahrung war einfach unglaublich. Es gibt da oft Riesenüberraschungen, wenn man zuhört und nicht weiß, wer das ist, und macht die Augen zu und hört das Atmen der Kinder und es ist megaspannend. Und auf einmal hört man eine Stimme, man hat Bilder im Kopf, denkt an ein 12-jähriges Mädchen, dreht sich um und auf einmal steht da ein Bub vor einem."
Auch der Musiker geht zu seinen Anfängen zurück und bringt im September ein Buch heraus. "Als ich klein war, habe ich in vielen verschiedenen Städten gelebt und habe viele Kulturen miterlebt. Ich war in Japan, Barcelona und Deutschland und ich hatte immer Freunde von überall. Ich war immer so ein bisschen zwischen den Welten oder bin ich immer noch. Ich bin ja Spanier und dann spreche ich so gut Deutsch und mein Vater ist ja Deutscher, hat aber selber nie in Deutschland gelebt. Bei uns ist das immer so eine komische Konstellation", versucht er den Inhalt des Buches auf den Punkt zu bringen.
Somit geht es darin auch um den Begriff "Heimat" beziehungsweise die Suche nach der Heimat. "Das ist auf jeden Fall eine ganz persönliche Geschichte. Aber ich schreibe auch über Kochen und Essen und verbinde alles mit Kultur und Tradition. Das ist mir sehr wichtig."
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