Alfons Haider wird zu Peter Alexander
Ein einziges Mal sind sie einander Auge in Auge gegenübergestanden – im Lift des ORF -Zentrums am Küniglberg. Unvergesslich für Alfons Haider (60), der damals (etwa 2002) im dritten Stock zustieg und dort auf das ältere Ehepaar Peter & Hilde Alexander traf: „Beide muffig, grantig, übel gelaunt. Es hatte offenbar einen Streit gegeben. Ich grüßte ergriffen, aber es kam kein Ton zurück.“
Haider dachte sich fast schon: „Wieder ein entzauberter Superstar ... Doch da, nach dem Aussteigen im Erdgeschoß, drehte sich Alexander um, kam auf mich zu und sagte mit einem Anflug von Lächeln: ,Entschuldigen Sie bitte, aber es war sehr nett, Sie persönlich kennenzulernen‘. Da war ich dann stumm.“
In Bälde freilich, im Frühjahr 2019 (dann acht Jahre nach Alexanders Tod) , wird Haider „Peter, dem Großen“ (sechs Jahrzehnte in den Charts, Rekordquoten mit TV-Shows) seine eigene Stimme „verleihen“: Nach einem Buch des Millionensellers Gabriel Barylli (60) entstand das Musical zu Ehren des unerreichten österreichischen Alleskönners – mit Haider in der Hauptrolle: „Dankeschön!“ (nach dem Lied, mit dem sich Alexander stets verabschiedete) .
Soeben hat Alfons ein erstes „Reading“ (Lesung) in Berlin absolviert. Mit Erfolg: „Es wird keine Schleim-Oper, sondern ein Stück mit Tiefgang, voll mit seinen größten Hits.“ Dafür werden auch viele verborgene Seiten der Ikone beleuchtet: „Sein unerfüllter Lebenstraum war es, einmal am Burgtheater aufzutreten. Eine Sehnsucht, die ich mit ihm teile. Ich vermute aber, eher werde ich Kardinal-Erzbischof von Wien, was übrigens auch besser wäre.“
Nach Kaiser Franz Joseph (1998) , Willi Forst (2003) und Johann Strauß (2005) ist Peter Alexander Haiders vierte urösterreichische Monumentalpflege mit Mut und Musik.
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