Albertina-Diner: Eine Pille zum Dessert

Albertina-Diner: Eine Pille zum Dessert
Warum Georg Baselitz & Carl Djerassi nicht gerne Geburtstag feiern.

Es war nicht einfach einen Tag zu finden, an dem beide Zeit hatten“, verriet der Hausherr, Direktor Klaus Albrecht Schröder (58), der anlässlich der Geburtstage von Maler Georg Baselitz bzw. Schriftsteller Carl Djerassi in seine Albertina bat. „Ich bin mit beiden seit Jahren befreundet und dachte mir, es wäre schön, sie einander vorzustellen.“

Als „Geburtstags-Muffel“ outete sich Djerassi noch vor Beginn des Diners. „Vor 40 Jahren war das anders, da habe ich noch Party gemacht“, gestand der Erfinder der Antibaby-Pille (1960), der damit ein Vermögen machte.

Den 90. Geburtstag (am 29. Oktober) habe er deshalb „nur mit Leuten, die ich nicht kannte“ verbracht. „Die Universität Frankfurt hat eine schöne Feier für mich gemacht.“ Mit seiner „kleinen“ Familie will Djerassi erst im Dezember anstoßen: „Der eine wohnt in San Francisco, der andere in Connecticut. Es spielt keine Rolle, wann man feiert.“ Das Kunst Sammeln hat der rüstige Senior vor Jahren aufgegeben, – seine Paul-Klee-Kollektion vermachte er der Albertina. „Ich schreibe nur noch. Kommenden Mittwoch lese ich aus meiner Biografie ,Der Schattensammler‘ vor!“ (Kuppitsch, Schottengasse 4, 19.30 Uhr).

Für Georg Baselitz, der am Donnerstag seine „Remix“-Ausstellung im Erdgeschoß eröffnete, ist der alljährliche Jahrestag aus anderen Gründen eine „Qual“: „Ich feiere nicht gerne, weil das Telefon an diesem Tag so oft läutet. Ich telefoniere gerne, aber nicht um Glückwünsche entgegenzunehmen.“

Seinen 75er im Jänner habe er mit Freunden in seinem Atelier verbracht. „Danach habe ich Bilder an sie verkauft“, scherzte er.

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