1,77 Promille am Steuer: Jenny Elvers spricht offen über Rückfall und Depression

Jenny Elvers
Vor dem Vorfall am 31. Oktober sei es ihr nicht gut gegangen, sagte Elvers der "Bild".

Schauspielerin Jenny Elvers hat vor kurzem öffentlich über einen Alkohol-Rückfall gesprochen. Die 51-Jährige bestätigte der deutschen Bild-Zeitung, dass sie wegen Trunkenheit am Steuer angezeigt worden sei. "Es war dieser eine Tag, an dem ich rückfällig wurde. Es tut mir unendlich leid", sagte sie. Elvers' Management bestätigte am Montag den Bericht und teilte mit, Elvers werde sich vorerst nicht weiter zu den Vorkommnissen äußern.

Elvers mit 1,77 Promille am Steuer

Die Polizei Ostprignitz-Ruppin hatte gemeldet, dass am 31. Oktober bei einer 51 Jahre alten Autofahrerin während einer Kontrolle auf einer Landstraße in Brandenburg ein Atemalkoholwert von 1,77 Promille festgestellt und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet worden sei. Elvers bestätigte den Vorfall und erklärte dazu gegenüber der Bild am Sonntag: "Ich leide seit über zehn Jahren an Depressionen, darum habe ich damals ja auch angefangen zu trinken und mich mit Alkohol zu betäuben. Ich bin eigentlich medikamentös gut eingestellt. Dennoch gibt es immer wieder Phasen, in denen ich traurig bin und merke: Ich muss aufpassen."

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Vor dem Vorfall am 31. Oktober sei es ihr nicht gut gegangen, sagte Elvers der Bild. "Ich habe mir ein Ventil gesucht, leider das falsche, und habe an diesem einen Tag Alkohol getrunken. In Kombination mit den Medikamenten das Schlimmste, was ich hätte tun können." 

Sie sei auf dem Weg von Hamburg nach Berlin gewesen, wo sie ihren Arzt aufsuchen wollte. Während der Fahrt habe sie gemerkt, dass sie nicht sicher Auto fahren könne - und sei von der Autobahn abgefahren, um ein bisschen zu schlafen.

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Elvers eigenen Angaben zufolge auf dem Wege der Besserung

Ihr Führerschein sei nun zwar weg, aber es gehe ihr besser, sagte Elvers. "Der Alkohol ist raus aus meinem Körper, ich bin wieder komplett nüchtern. Ich bin in Behandlung. Dreh- und Angelpunkt, warum ich trinke, sind die Depressionen."

Hilfe gibt es unter anderem bei Erste Hilfe für die Seele und bei der pro mente Austria. Bei Suizidgedanken und Problemen, einen Arzt zu finden, sollte man eine psychiatrische Ambulanz aufsuchen. Auch der Notfallpsychologische Dienst hilft weiter (0699/18 85 54 00). Unterstützung findet man auch in Selbsthilfegruppen (in Wien z.B. www.club-d-a.at). Angehörige können sich online informieren (www.hpe.at).

Auf Instagram schrieb Elvers am Sonntag: "Menschen machen Fehler, wenn es ihnen nicht gut geht - wenn eine Depression mit voller Wucht zuschlägt." Sie habe niemanden verletzen wollen, hieß es. Und: "Ich bekomme das wieder hin."

Nachricht an Fans

Am Donnerstag bedankte sie sich bei den positiven Nachrichten, die sie erhalten habe, "Die anderen blende ich aus", so Elvers. Sie wolle zu gegebenem Zeitpunkt "ein paar Sachen klarstellen", wie sie sagt. "Ich wollte mal ein Lebenszeichen von mir geben. Wie ihr seht, bin ich nicht in irgendeiner Art und Weise weggesperrt, so Elvers in ihrer zeitlich begrebzt abrufbaren Instagram-Story. Rund 91.500 Menschen folgen ihr auf der Social-Media-Plattform.

Die Schauspielerin ("Männerpension") und Realityshow-Teilnehmerin war in ihrer Karriere immer wieder mit ihrem Privatleben in die Schlagzeilen geraten. 2013 hatte Elvers öffentlich über ihre Alkoholkrankheit gesprochen und diese 2018 auch in ihrer Autobiografie "Wackeljahre: Mein Leben zwischen Glamour und Absturz" thematisiert.

In Österreich sind rund fünf Prozent der Erwachsenen alkoholabhängig. Das sind 370.000 Betroffene, betonte heuer die Initiative "Österreichische Dialogwoche Alkohol" (in diesem Jahr von 8. bis 14. Mai). Weitere zehn Prozent trinken Alkohol in einem Ausmaß, das ihr Risiko zu erkranken, stark erhöht. Damit weisen 15 Prozent oder rund eine Million Menschen problematisches Trinkverhalten auf, erläuterte die Initiative unter Berufung auf Zahlen des Epidemiologieberichts Sucht 2022.

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