Erst die Titelverteidigung, dann hinein in die Vaterrolle
Der vierte Niederschlag war einer zu viel für Kubrat Pulew – von diesem Hieb von Wladimir Klitschko erholte sich der bulgarische Herausforderer des Weltmeisters im Schwergewicht nicht mehr. Es war einer der besseren Kämpfe des Ukrainers: Er war aktiver als so oft schon, nur in der zweiten und dritten Runde etwas zögerlich, wodurch er die Zuschauer (unnötig) auf die Folter spannte.
Schon in der ersten Runde hatte er seinen Gegner zwei Mal auf den Boden geschickt, damit wussten Pulew und sein zahlreicher Anhang in Hamburg, wo die Reise hingehen würde. Der 35-Jährige, der bis Samstagabend 20 Kämpfe lang unbesiegt war, versuchte, mit Klammern und Schlägen im Infight Klitschko irgendwie zu schwächen, kam aber kaum einmal wirklich zum Zug.
Der dritte Niederschlag in der dritten Runde war die letzte Warnung, nach 2:11 Minuten der fünften Runde blieb Pulew mit Cuts unter beiden Augen liegen – aus.
Bei der Pressekonferenz fehlte der Bulgare: Da war er schon im Spital, wo wenig überraschend eine Gehirnerschütterung diagnostiziert wurde. Die zunächst vom Ringarzt befürchtete Mittelgesichtsfraktur bestätigte sich hingegen nicht.
Neues imVisier
Die Ziele gehen dem 38-Jährigen trotzdem nicht aus. Nach dem Rücktritt seines Bruders Vitali, inzwischen Bürgermeister von Kiew, ist dessen Titel nach IBF-Version noch zu holen, derzeit gehört dieser dem Kanadier Bermane Stiverne.
Das allernächste Ziel von Klitschko, dem Jüngeren, ist aber Nashville, Tennessee – dort ist seine Verlobte Hayden Pannettiere, sie ist hochschwanger. "Ich hoffe, dass ich die Geburt nicht verpasse."
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