Geburtsort einer Ski-Generation
Der Jahreswechsel führt traditionell Wintersport-Ereignis um Wintersport-Ereignis nach Österreich. So auch bei den Alpinen: Nach Lienz beherbergt am Wochenende Altenmarkt-Zauchensee die Damen für Abfahrt und Superkombination, am kommenden Dienstag folgt der Nachtslalom in Flachau.
Zauchensee, das ist nicht nur für die Österreicherinnen eine Heimkehr, von denen im ersten Training am Donnerstag Anna Fenninger die Bestzeit markierte. Eine ganze Reihe großer Karrieren wurden im Salzburger Hochtal eingeläutet, als hier 2007 die Junioren-Weltmeisterschaften ausgetragen wurden: Der Schweizer Beat Feuz siegte in Abfahrt, Super-G und Kombination; der Salzburger Marcel Hirscher gewann Riesenslalom-Gold und Slalom-Silber; die Schweizerin Lara Gut stellte sich mit Silber in der Abfahrt vor; die Steirerin Nicole Schmidhofer siegte in Super-G und Riesenslalom und holte Bronze in der Abfahrt.
Höhenflug
Und Tina Weirather reiste mit Gold (Abfahrt) und Silber (Super-G, Riesenslalom) heim nach Liechtenstein. Vier Kreuzbandrisse und knapp sieben Jahre später ist die inzwischen 24-Jährige so gut wie noch nie, drei Weltcupsiege brachte ihr das Kalenderjahr 2013, aktuell ist sie im Gesamtweltcup an zweiter Stelle notiert – zwei Punkte hinter der Deutschen Maria Höfl-Riesch und zwölf vor Anna Fenninger.
„In dieser Strecke hier ist alles drin: steil, flach, Sprünge, Kurven, Kompressionen“, sagt Weirather, „das wäre ein schöner Klassiker für uns Damen.“ Klassiker, wie es sie bei den Herren gibt (Kitzbühel, Wengen, der Nachtslalom von Schladming), sind bei den Damen kaum zu finden. Es gibt sie zwar, die Strecken, die Jahr für Jahr im Kalender stehen, doch an die Zauchenseer Weltcuppiste kommen nur wenige heran. Umso bitterer, dass der Weltcup nur alle zwei Jahre Station macht im Salzburger Land – doch das ist ein Problem des Österreichischen Skiverbandes, der mit Bad Kleinkirchheim noch einen zweiten Fixstarter (im Zweijahresturnus) für Damen-Speedbewerbe hat.
Abwerbeversuch
Apropos Österreichischer Skiverband: Auch Tina Weirather stand einmal auf der Watchlist des ÖSV, „es gab ein Gespräch“, sagte sie am Donnerstag. Grundlage dafür war der österreichische Pass, über den die Liechtensteinerin dank ihres Vaters Harti verfügt. „Doch ich hatte und habe keinen Grund, Liechtenstein den Rücken zu kehren. Dort habe ich das Skifahren gelernt. Und seit ich elf bin, bin ich im liechtensteinischen Skiverband, das ist meine Heimat.“ Und überhaupt: „Ich denke nicht so extrem in Nationalitäten“, so trainiert sie mit den Schweizerinnen und ist auch öfters in Altenmarkt, wenn nicht gerade ein Weltcuprennen ist. Denn in Altenmarkt ist der Sitz ihrer Skifirma Atomic.
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