Platz zwei im Zagreb-Slalom: ÖSV-Star Feller ist nun die Nummer eins

Men's Slalom
Feller erobert das Rote Trikot des Führenden im Slalom-Weltcup. Schwarz fährt in Zagreb auf Platz drei, der Sieg geht an den Deutschen Strasser.

Seit dem 12. November 2017 hatten sich die Fans der deutschen Slalom-Herren gedulden müssen. Nach Felix Neureuthers Erfolg in Levi vor mehr als drei Jahren ist nun mit Linus Straßer ein Nachfolger gefunden: Bei schwierigen Verhältnissen gewann der 28-jährige Münchner, der in seinen Jugendjahren für den Ski-Club Kitzbühel gestartet war, sein erstes Weltcuprennen.

Men's Slalom

„Es ist unglaublich“, sagte Parallel-Spezialist Straßer nach seinem ersten Podestplatz im Slalom-Weltcup. „Ich wusste, dass es schwierig wird, hab’ dann aber gemerkt, dass die Skier gut laufen und kaum Fehler gemacht. Nur die Szenerie ist etwas gespenstisch“, wegen Corona waren ja auch am Sljeme keine Fans zugelassen.

Nach einer wärmeren Nacht als erhofft waren wie schon bei den Damen am vergangenen Sonntag Wasser und Salz die Mittel zum Zweck, das Ergebnis war eine absolut fordernde Piste. Doch von so etwas lässt sich Manuel Feller in der aktuellen Version nicht beeindrucken: Nach den Plätzen zwei und vier wurde der Tiroler nun abermals Zweiter, eine Zehntelsekunde fehlte auf Straßer.

Das Problem Fokus

„Es war so langsam und unruhig, ich hab’ ein Problem gehabt, mich aufs Skifahren zu fokussieren“, sagte Feller, „ich hab’ die ganze Zeit nur den Stadionsprecher gehört. Unterm Strich ist der zweite Platz unglaublich. Es war eines der schwierigsten Rennen, die ich je bestritten habe.“ Dafür gibt es nun das Rote Trikot des Führenden im Slalom-Weltcup, und die Chancen stehen nicht schlecht, dass es der Fieberbrunner noch länger tragen wird – 44 Punkte Vorsprung hat er auf den ersten Verfolger Henrik Kristoffersen, der sich mit Platz zehn enttäuschte.

FIS Alpine Skiing World Cup in Zagreb

Sechs Hundertstelsekunden länger unterwegs war Fellers Kärntner Kollege Marco Schwarz: „Es war richtig schwierig, unruhig, salzig, nicht unbedingt meine Lieblingsverhältnisse, umso cooler ist dieser dritte Platz.“

Michael Matt rauschte im Finale mit Laufbestzeit von Platz 26 noch bis auf den vierten Rang. „Das war jetzt mal wieder normales Skifahren“, sagte der Flirscher. Das erste Top-Ten-Resultat seit dem vierten Platz im Slalom von Chamonix am 8. Februar ist ein Lichtblick nach trüben Monaten für den 27-jährigen Tiroler, nachdem sich ja auch der Seitenblick zum Riesenslalom in der vergangenen Saison nicht als erfolgreiche Maßnahme herausgestellt hatte und deswegen wieder in der Lade verschwunden ist.

1. Linus Strasser (GER) 2:01,30 Minuten
2. Manuel Feller (AUT) + 0,10 Sekunden
3. Marco Schwarz (AUT) + 0,16
4. Michael Matt (AUT) + 0,46

5. Filip Zubcic (CRO) + 0,47
6. Victor Muffat-Jeandet (FRA) + 0,53
7. Clement Noel (FRA) + 0,54
8. Fabio Gstrein (AUT) + 0,58
9. Roman Zenhäusern (SUI) + 0,69
10. Daniel Yule (SUI) + 0,70

  • Weitere Platzierung:

22. Marc Digruber (AUT) + 1,84

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