Weirather-Bestzeit im Abfahrts-Training

Am schnellsten: Tina Weirather.
Im ersten Training für die Abfahrt in Bad Kleinkirchheim ist Elisabeth Görgl als Sechste beste Österreicherin.

Eine technisch anspruchsvolle, wellige und ob der Schattenlage von der Sicht her schwierige Abfahrt wartet auf die alpinen Ski-Damen am Samstag in Bad Kleinkirchheim. Die Liechtensteinerin Tina Weirather war im ersten Training am Donnerstag Schnellste, 2012-Siegerin Elisabeth Görgl Sechste (+1,25 Sek.) und Anna Fenninger Neunte (1,43). Die erkrankte Lindsey Vonn (USA) lag abgeschlagen zurück.

Die nach der Kärntner Skilegende Franz Klammer benannte Strecke ist ganz nach dem Geschmack von Görgl. "Da sind sicher ein paar Kurven dabei, wo man sich überwinden und das Herz in die Hand nehmen muss. Eine anspruchsvolle und lässige Strecke", sagte die Steirerin. Sie hatte ein paar Kurven "noch nicht ganz astrein" erwischt, findet es insgesamt aber "super zu fahren". Von der Kurssetzung her sei die Abfahrt nahezu ident mit jener vor drei Jahren.

Fenninger hatte bei den letzten Bad-Kleinkirchheim-Rennen noch Probleme mit dem Rummel um ihre Person, dem ist sie längst entwachsen. "Ich hatte schwierige Zeiten hier vor drei Jahren, aber auch sehr schöne. Ich stand im Super-G auf dem Podium", erinnerte die Salzburgerin. Auch sie mag Strecke und Verhältnisse. "Wie bei der Besichtigung vermutet, ist es sehr unruhig. Es ist sehr hart, das macht es sehr, sehr schwierig. Für mich ist es sehr cool, so eine schwierige Abfahrt zu fahren."

Herausforderung

Der Klammerstich sei sehr schwierig zu fahren und dann sei es von oben bis unten ein Kampf. "Ich musste am Start ein bisserl grinsen, weil ich die Herausforderung mag", gestand die Titelverteidigerin im Gesamtweltcup. Auch Nicole Hosp (+1,77) wurde im Training keineswegs fad. "Sehr selektiv. Es wird da runter ganz schön was geboten. Vor allem die Piste ist viel welliger, als ich gemeint habe. Aber mir gefällt es sehr gut. Eine Abfahrt, die mir entgegenkommt", meinte die Tirolerin.

Cornelia Hütter ging es etwas ruhiger an (+2,57). "Es war eine Besichtigung im schnelleren Tempo. Das Problem ist, dass man die Schläge nicht sieht. Es kommt keine Sonne rein, ist relativ finster. Aber jetzt wissen wir, dass es unruhig ist und sehr anspruchsvoll", sagte die Steirerin, die heuer bereits einmal Fünfte und einmal Zehnte war. Sie ist damit nach Fenninger und Görgl, die jeweils als Zweite einmal auf dem Podest standen, Topanwärterin auf ein WM-Ticket.

Neben ihr und Hosp hofft darauf u.a. auch noch Regina Sterz, die über Rang 26 in diesem Winter aber noch nicht hinaus gekommen ist. Im Training hatte sie 1,86 Sekunden Rückstand. "Wir haben zuletzt drei Tage trainiert, da war ich recht schnell und hatte ein gutes Gefühl. Das muss ich jetzt einfach ins Rennen mitnehmen. Und dann glaube ich, habe ich Chancen", sagte Sterz. "Sehr anspruchsvoll, sehr technische Abfahrt. Die Piste ist sehr unruhig. Das macht es interessant, das ist ganz was anderes als andere Abfahrten, wie wir bisher hatten", lautete ihr Kommentar.

Zumindest ein Gefühl für die Strecke bekam Vonn, die ob ihrer Erkrankung allerdings keine Energie hatte. Zumindest hat sie kein Fieber. "Der Hals schmerzt, ich habe sehr viel Druck im Kopf und bekomme die Ohren nicht auf", erklärte die US-Amerikanerin, die bis auf eine immer noch vermisste Tasche zumindest nun alles Gepäck bekommen hat.

Kurzfristig hatte sie überlegt, das Training auszulassen. "Aber ich habe hier nicht so viel Glück, deshalb habe ich mir gedacht, versuch' es wenigstens, bekomm' eine Gefühl für die Linie. Offensichtlich war es kein gutes Skifahren, aber wenigstens weiß ich nun, wie sich der Kurs anfühlt. Ich habe etwas rausbekommen, und deshalb war es wichtig", meinte Vonn, die am Wochenende einmal mehr Geschichte schreiben könnte. Nur noch ein Weltcup-Sieg fehlt auf den Rekord von Annemarie Moser-Pröll, die bei 62 Erfolgen hält.

Kommentare