Was Ski-Legende Franz Klammer von Maier und Hirscher unterscheidet

Als Rennläufer sogar im Sommer (zum Training im chilenischen Winter) auf Reisen gewesen. Und auch nach der Karriere in für ihn wirtschaftlich nicht immer einfacher Zeit zu oft zu wenig daheim. Er habe, sagt Franz Klammer selbstkritisch vor seinem heutigen 70. Geburtstag, das Aufwachsen seiner Töchter Sophie und Stephanie versäumt.
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Umso mehr genießt er nun die Rolle als Opa vom fünfjährigen Felix („Mit ihm geh i scho Skifahren“) und dessen Geschwister Alexander (3) und Johanna (eineinhalb). Bedenkenlos nennt er Namen. Konträr zu zwei anderen ganz Großen des Skisports.
Von Marcel Hirschers Kindern soll niemand wissen, wie sie heißen. Und wird bekannt, dass eine von Hermann Maiers drei Töchtern bei einem Schülerrennen gestartet sei, dann bestraft der Herminator den Verräter mit ewiger Ignoranz. Zu viel unliebsame Erfahrung machten die Beiden offensichtlich mit neuen Medien, die Klammer erst gar nicht konsumiert. Andere Generationen, andere Voraussetzungen.
Die meisten Pokale hat mit Marcel Hirscher der laut Klammer Durchorganisierteste, Konsequenteste und Disziplinierteste gewonnen.

Fürs meiste Aufsehen hat der grenzgeniale (vom ÖSV lange ignoriert gewesene) Hermann Maier gesorgt.
Die meisten Sympathiepunkte aller Skipensionisten bekommt aktuell gefühlt Franz Klammer. Auch von einstigen Rennkollegen. Zumal Klammer ein Teamplayer gewesen war im Vergleich zu Maier und danach Hirscher.
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Die beiden Salzburger bildeten, dem erfolgreichen Beispiel Alberto Tomba folgend, ein (Einzel-)Team im Team. Mit eigenem Trainer und Pressechef. Letzterer entscheidet heute noch, ob Maier (selbst für Klammer) telefonisch erreichbar ist.Ungeachtet dessen sagten für das Promi-Rennen, das Klammer anlässlich seines 70er -Festes organisiert und das der ORF übertragen wird, so viele alte Weggefährten zu, dass wegen des gewaltigen Starterfeldes statt der geplant gewesenen zwei Durchgänge nur ein Lauf stattfinden kann.
Schauplatz wird St. Oswald bei Bad Kleinkirchheim sein, wo der nunmehrige Mister K 70 auf der K 70 („ Die Piste heißt aber net wegen mir so sondern wegen der 1970 dort fertig g’wordenen Kaiserburg“) als 18-Jähriger die allererste Europacupabfahrt gewann. Dennoch zweifelte der damalige ÖSV-Chefideologe Professor Franz Hoppichler an Klammers skitechnischen Qualitäten. „Aber der Stefan Sodat von unserm Skiklub (gewann 1965 als erster Kärntner eine Abfahrt am Lauberhorn) hat mir beigebracht, wie man den ÖSV überlebt“, erinnert sich Klammer grinsend.
Mit dem gleichen schelmischen Lächeln verrät Franz, dass er neben ÖSV-Ehrenpräsident Peter Schröcksnadel auch FIS-Boss Johan Eliasch eingeladen hat. Jenen Ski-Weltpräsidenten und gleichzeitigen Head–Eigentümer, dessen Absetzung Schröcksnadel für dringend notwendig hält .
Datum der Klammer-Riesenparty ist der 7. Dezember. Am selben Tag wird Hermann Maier 51 Jahre alt.
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