Statt Russen beherbergt der ehemalige Alpinkoordinator des russischen Skiverbandes, Wolfgang Mitter, in seiner Pension Bergschlössl norwegische Sportler. Nachdem Mitter in einem KURIER-Interview den Krieg gegen die Ukraine verurteilt hatte, wurde die Zusammenarbeit stillgelegt. Sie war nicht unerfolgreich gewesen. So glänzte Alexander Choroschilow auf der Planai unter Flutlicht. Obwohl der Schladming-Sieger 2015 im Februar 40 wird, carvt er zwischen Slalom-Toren – auf österreichischen Skiern – Jüngeren nach wie vor davon. Allerdings nur noch beim Russki-Cup.
Medwedew darf als selbstständiger Unternehmer spielen
Während russische Tennisstars wie Daniil Medwedew Millionen Dollar erspielen dürfen, weil sie offiziell nicht für Russland, sondern als selbstständige Unternehmer auf die Filzkugel dreschen, sind russische Schneesportler im Westen unerwünscht.
Zwar bat mit Jelena Välbe die Fünffach-Ex-Weltmeisterin als russische Langlaufpräsidentin – so Mitter – die FIS schriftlich um Aufhebung des Startverbots. Jedoch mit dem Vermerk, wonach sie Wladimir Putins „Spezialoperation“ in der Ukraine gutheiße. Womit sich Välbes Ansuchen erübrigte.
Zu friedlicheren Zeiten waren Schladming und Ramsau zur oft ganzjährigen russischen Dependance für Golfer, Wintersportler und gut Situierte geworden. „Die beiden Putin-Töchter sind hier oft Skigefahren“, erzählt Andreas Schwab. Der Bob-Olympia-Vierte und späterere Sporthilfe- plus Anti-Doping-Chef war auf Brettl’n auch mit seinen Söhnen viel unterwegs gewesen, ehe die ihm zu schnell wurden.
Matthias Schwab und seine Brüder hatten als Talente dem steirischen Landesskikader angehört, ehe der Familienrat beschloss, Golf den Vorzug zu geben. Anlass dafür, sagt Papa Schwab, sei 2008 der Unfall von Matthias Lanzinger beim Speed-Weltcup im norwegischen Kvitfjell gewesen. Lanzinger büßte einen Unterschenkel ein. Weil die Rettungskette nicht funktioniert hatte.
Trauriges Jubiläum
Mittlerweile befindet sich Matthias Schwab, 29, als vom Tiger Woods-Management unter Vertrag genommener Golf-Profi, nach einem Zwischentief in Dubai wieder auf dem Weg nach oben. Und inzwischen sind die Sicherheitsmaßnahmen in Schwabs ursprünglicher Einser-Sportart besser als zu Lanzingers Zeiten. Ungleich besser als 1994 in Garmisch, wo mit Ulli Maier die einzige rennfahrende Mutti gegen einen fahrlässig aus dem Schnee ragenden Pflock der Zwischenzeitnehmung gekracht war
Doch auch vor dem 29. Jänner, an dem sich Ulli Maiers Todestag zum 30. Mal jährt, mussten trotz aller Sicherheitsvorkehrungen die Rettungshubschrauber aufsteigen.
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