Vorbild Schweiz - wie Österreich vom WM-Gegner profitiert

Fabio Hofer fühlt sich durch seine Erfahrung in der Schweiz gut vorbereitet
Der Vizeweltmeister ist am Dienstag um 20.15 Uhr der nächste Gegner bei der WM in Bratislava.

Spätestens mit den Finaleinzügen bei den Weltmeisterschaften 2013 und 2018 sind aus den Schweizer Eidgenossen echte Eisgenossen geworden. Österreich trifft am Dienstag in Bratislava im WM-Hauptabendprogramm (20.15/live ORF Sport+) auf eine der spannendsten Eishockey-Nationen der Welt. Denn kein anderes Team hat in 20 Jahren einen solchen Aufstieg erlebt.

Die Schweiz, in den 90er-Jahren noch auf ähnlichem Niveau wie Österreich, wurde dank umfangreicher Reformen zu einer Top-Nation im Eishockey. Ein Vergleich? Die Klubs der Schweizer Liga (NLA) lukrieren alleine durch den TV-Vertrag 30 Millionen Euro in einem Jahr. Die Teams haben einen Zuschauerschnitt 6.949, Bern ist mit 16.290 Zuschauern sogar der populärste Klub Europas. Mit Nico Hischier hat die Schweiz eine Nummer eins im NHL-Draft, mit Roman Josi einen Kapitän eines NHL-Teams (Nashville) und Spieler mit der Erfahrung aus 1.685 NHL-Partien.

Ein wenig profitiert auch Österreich von der guten Nachwuchsarbeit in der Schweiz. Viele Talente wechseln vor allem aus Vorarlberg und gelten dann im Profibereich nicht als Legionäre. In der NLA sind nicht wie in Österreich 11 sondern nur vier Ausländer pro Klub erlaubt. Das müssen dann echte Verstärkungen sein. So wie es kommende Saison Teamstürmer Peter Schneider beim EHC Biel sein möchte.

"Eisläuferisch zwei Stufen über der EBEL"

Nicht als Legionäre gelten Fabio Hofer und Dominic Zwerger, die großen Anteil am Play-off-Einzug von Ambri-Piotta hatten. Für die beiden wird es heute ein ganz besonderes Spiel. „Wir sind Erzrivalen. Wir wollen natürlich Punkte holen.“ Dank seiner guten Saison mit 31 Punkten in 54 Partien fühlt er sich gut vorbereitet: „Du hast in der Schweiz viel weniger Zeit. Eisläuferisch ist es viel schneller. Es ist ähnlich zu einer A-WM. Eisläuferisch ist die Liga sicher zwei Stufen über der EBEL.“

Im Nationalteam spielt Hofer mit seinem Klubkollegen Dominic Zwerger in einer Linie, die in den ersten beiden Spielen gegen Lettland und Russland noch nicht überzeugen konnte. Möglich, dass Teamchef Roger Bader Umstellungen macht. Österreichs Entwicklungshelfer aus der Schweiz wird mit dem 19-jährigen Davos-Talent Benjamin Baumgartner und Alexander Cijan den WM-Kader auffüllen. „Die Chance ist gut, dass einer oder beide zum Einsatz kommen“, sagte Bader, der 2018 in Kopenhagen als erster Teamchef seit Herbert Pöck 2004 nicht abgestiegen ist.

Auch wenn die Schweiz hoher Favorit ist, zeigte Headcoach Patrick Fischer Respekt: „Die Österreicher sind eisläuferisch gut, sie kämpfen und haben sehr, sehr viel Leidenschaft. Wir müssen aufpassen gegen sie.“ Bei der WM 2015 siegte Österreich gegen die Schweizer im Penaltyschießen, 2018 verlor das Bader-Team erst nach der Verlängerung.

Das WM-Duell mit der Schweiz 2018

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