Skisprung-Traditionalisten wird der Weltcupauftakt nicht ganz grün sein. Der Saisonstart in Wisla findet an diesem Wochenende nämlich auf der Matte statt. Mattenspringen ist jetzt nicht jedermanns Sache, „aber wir müssen es nehmen, wie es ist“, erklärt ÖSV-Cheftrainer Andreas Widhölzl.
Bei allem Ärger hat dieser Weltcupauftakt auch etwas Positives: Frauen und Männer starten erstmals am gleichen Ort in die Saison, für die Skispringerinnen ist es überhaupt der erste Weltcup in Polen.
2009 sprangen die Frauen das erste Mal um WM-Medaillen, seit 2011 gibt’s einen eigenen Weltcup, 2014 wurde das Frauen-Skispringen olympisch. Und nun erobern die Skispringerinnen auch die Flugschanzen. Im März steht in Vikersund das erste offizielle Weltcup-Skifliegen auf dem Programm.
Der bisherige Weitenrekord liegt bei 200 Metern, aufgestellt von Daniela Iraschko-Stolz im Jahre 2003. Die Rekordhalterin, inzwischen knapp 39, verpasst wegen Knieproblemen und den Nachwehen einer Corona-Infektion den Weltcupauftakt in Wisla.
Nach knapp eineinhalb Jahrzehnten Pause macht der Weltcup wieder einen Abstecher nach Nordamerika. Mitte Februar springen die Herren auf den Olympiaschanzen von Lake Placid (1980). Unklar ist, ob sich alle Stars kurz vor der Nordischen Weltmeisterschaft in Planica (SLO) die weite Reise nach Übersee antun werden.
Und ob die US-Amerikaner auf das Skispringen fliegen, steht sowieso auf einem anderen Stern. An diesem Wochenende steigt nämlich auch der Superbowl.
Marcel Hirscher will offenbar auch den Luftraum erobern. Der deutsche Olympiasieger Andreas Wellinger ist der erste Springer, der mit Van Deer abhebt, der Skimarke des achtfachen Gesamtweltcupsiegers.
Der Weltverband schüttet ab sofort mehr Preisgeld aus. Für einen Sieg gibt es bei den Herren künftig umgerechnet 12.000 Euro statt bisher 10.000. Auch die Prämien bei den Springerinnen wurden gegenüber der Vorsaison erhöht. 4.000 Euro ist ein Sieg bei den Frauen wert.
Im kommenden Winter stehen erstmals drei Super-Team-Events auf dem Programm. Dabei sind pro Nation nur zwei Springer im Einsatz, die jeweils drei Mal über die Schanze müssen. Dieses neue Format soll vor allem dafür sorgen, dass auch kleinere Skisprungnationen am Mannschaftsbewerb teilnehmen können.
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