Und das macht der Innsbrucker immerhin schon mehr als zwei Jahrzehnte lang. „Ich bin megahappy, dass ich es jetzt doch noch geschafft habe, einmal einen Sommer-Grand-Prix zu gewinnen“, sagte der 37-Jährige.
Dafür, dass dieser Manuel Fettner einmal ein Senkrechtstarter war, hat es verdammt lange gedauert, bis er den großen persönlichen Erfolg gelandet hat. Als er 2001 mit 15 Jahren beim Tourneespringen in Bischofshofen Fünfter wurde, hatte wohl kaum jemand gedacht, dass ihm erst 21 Jahre später die große Stunde schlagen würde.
Die Olympia-Silbermedaille auf der Normalschanze ließ Fettner, der Zeit seiner Laufbahn im Schatten der Morgensterns, Schlierenzauers und Krafts gestanden war, endlich einmal selbst im Scheinwerferlicht glänzen. „Cool, dass auch ich an einmal an der Reihe war und erleben durfte, wie es ist, wenn man ganz vorne steht.“
Seither schwebt Manuel Fettner sportlich wie privat auf Wolke sieben. Wenige Tage nach seiner Silbermedaille holte er mit dem Team Olympia-Gold, am Ende des Winters gab es noch die Kristallkugel für den Gewinn des Nationencups, im Herbst wird der Tiroler zum ersten Mal Papa.
Als Routinier darf der Tiroler gerade hautnah die Leichtigkeit des Seins erleben, wie nicht zuletzt sein souveräner Sieg am Sonntag in Courchevel gezeigt hat. „Ich kann befreiter springen, weil ich mit der Einzelmedaille in Peking etwas erreicht habe, was ich meine ganze Karriere lang unbedingt erreichen wollte. Das nimmt mir viel Druck.“
Das Skisprung-Märchen von Manuel Fettner, der Österreichs ältester Medaillengewinner bei Winterspielen ist, kann vielen seiner Adler-Kollegen als Vorbild dienen. Der Tiroler war bereits abgeschrieben und aus den ÖSV-Kadern geflogen, 2019 wollte er ein halbes Jahr nichts vom Sport wissen und stellte sich die Sinnfrage. „Aber ich hatte irgendwie immer das Gefühl, dass das noch nicht alles gewesen sein kann“, erinnert sich Manuel Fettner.
Seit seinen Erfolgen bei Olympia sei ihm öfter das Sprichwort in den Sinn gekommen, dass man doch aufhören sollte, wenn es am schönsten ist, erzählt er. Manuel Fettner hat sich die Antwort selbst gegeben. „Wer sagt denn, dass es die nächste Saison nicht noch schöner wird?“
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