Bei ihren jüngsten sieben Rennen im Rahmen einer Weltmeisterschaft wurde die Steirerin etwa zweimal Vierte und dreimal Fünfte. 2019 in Åre hatten ihr einmal läppische vier Hundertstelsekunden auf ihre erste Medaille gefehlt, am Montag fuhr sie als Vierte um zwei Zehntelsekunden am Podest vorbei.
„Es hat wieder nicht gereicht, das tut richtig weh“, sagte Siebenhofer nach dem Rennen. Und es musste für die 31-Jährige wie ein Hohn sein, dass sie für ihren vierten Platz von den WM-Organisatoren dann auch noch eine kleine Trophäe überreicht bekam: eine große Holzplakette. „Das verwende ich als Schneidbrett.“
Da war sie dann wieder, diese humorvolle Art, Probleme und Rückschläge zu meistern. Wobei Ramona Siebenhofer gar kein Geheimnis daraus macht, wie sehr ihr dieser neuerliche Misserfolg zugesetzt hat. „Ich war richtig aufgewühlt, es hat weitergearbeitet. Die Nacht war nicht optimal.“
Es war für ihren Seelenfrieden gut, dass am Dienstag bereits das erste Abfahrtstraining angesetzt war und heute mit dem Super-G (11.30 Uhr/live ORF1) der nächste Bewerb wartet. So hatte die Polizeisportlerin nicht so viel Zeit zum Hadern und zum Grübeln.
Stattdessen versuchte sie, ihrem vierten Platz in der Kombination etwas Positives abzugewinnen für die weiteren Einsätze in Méribel. „Ich kann mich zum Beispiel damit trösten, dass ich in der Kombi einen guten Super-G gefahren bin“, erklärt Siebenhofer. „Und ich weiß, dass ich mich auf diesem Schnee wohlfühle und dass ich mich nicht verstecken muss.“
Diesen Optimismus teilt Siebenhofer mit ihren Teamkolleginnen. Die kleine, spontane Feier der Bronzemedaille von Ricarda Haaser im Hotel Mont Vallon, wo die Österreicherinnen wohnen, hat offenbart, wie gut dieser gelungene WM-Auftakt dem Frauen-Team getan hat.
„Jetzt geht alles gleich ein bisschen leichter“, frohlockte Alpinchef Herbert Mandl. „Das nimmt Druck.“ Nach den enttäuschenden Leistungen in der bisherigen Weltcup-Saison hatten ja manche im Vorfeld schon die Befürchtung, die ÖSV-Frauen könnten bei diesen Titelkämpfen überhaupt komplett leer ausgehen.
Auch eine weitere Sorge ist das Team los: Cornelia Hütter ist rechtzeitig wieder fit geworden, nachdem sie letzte Woche noch mit einer Grippe im Bett gelegen war. Die Steirerin ist die einzige Österreicherin, die in diesem Winter im Super-G bereits auf dem Stockerl war.
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