Tina Maze schafft den Riesen-Quattrick

Tina Maze hatte leicht lachen, im Gesamtweltcup setzte sich die Slowenin ab.
Die Slowenin siegte zum vierten Mal en suite. Kathrin Zettel fehlten 22 Hundertstel.

„Kein großer Spaßfaktor“. So umschrieb Maria Höfl-Riesch das, was auch die anderen Damen beim Riesenslalom in Courchevel verspürten. Regen und Schnee hatten der Piste in Savoyen zugesetzt, da halfen auch die 15 Stunden Arbeit mit dem Sprühbalken nichts mehr, die in der vergangenen Woche geleistet worden waren.

„Mal ist es sauglatt, mal schlagig, und an manchen Stellen bricht die Piste“, erklärte Kathrin Zettel, dazu mäßige Sicht, es war eine Mischung aus Mut- und Kraftprobe, was da zu leisten war.

Von beidem hat Tina Maze genug: Nach dem ersten und dem zweiten und dem dritten Riesenslalom dieser Saison gewann die Slowenin auch den vierten, das hat zuletzt die Südtirolerin Denise Karbon vor fünf Jahren geschafft. Mit einem weiteren Erfolg in Åre am kommenden Mittwoch könnte sich die 29-Jährige in der alpinen Basisdisziplin einzigartig machen: Fünf Riesenslaloms en suite hat noch keine Dame im Weltcup gewonnen.

Genießen verboten

„Es ist ein guter Winter für Rekorde, sagte Maze, die zumindest schon einmal Spela Pretnar den slowenischen für die meisten Siege in einer Saison abgenommen hat; sie hält bei fünf. „Ich versuche, nicht zu viel daran zu denken, dass ich Geschichte schreibe. Sonst leg’ ich mich einfach nur hin und genieße es“, sagte sie, lächelte - und wies auf ihre schwierigste Aufgabe hin. Die lautet Form halten, „und das ist mit den vielen Rennen und Reisen schwierig.“

Rekordverdächtig gut findet Kathrin Zettel sich selbst noch nicht, aber „sehr glücklich“ als Zweite. „Der Abstand nach vorne wird immer kleiner, aber zu einem Sieg gehören halt immer zwei gute Läufe.“ Was der 26-jährigen Göstlingerin noch fehlt? „Der Flow, diese Leichtigkeit“, sagte Zettel, die auch Gedanken an den Gesamtweltcup beiseitewischt, obwohl sie dort an dritter Stelle notiert ist. „Das ist ein schöner Nebeneffekt, aber ich fahr’ ja keine Speedrennen.“

Mit Anna Fenninger (Platz vier) und Eva-Maria Brem (Platz acht) zeigten zwei weitere Österreicherinnen nachhaltig auf. Sorgen bereitete derweil Slalom-Ass Marlies Schild: Nach ihrem Ausfall reiste die zweitbeste Slalomläuferin am Sonntag nach Innsbruck, um sich in der Klinik wegen ihrer seit Tagen andauernden Probleme im Bauchraum untersuchen zu lassen. Ob sie mit ihren Kolleginnen wie geplant am Montag ins schwedische Åre abheben kann - ungewiss.

 

Damen-Riesentorlauf in Courchevel
1.  Tina Maze (SLO)                2:16,84   Min.    1:10.03  1:06.81
 2.  Kathrin Zettel (AUT)           2:17,06  0,22 1:10.72  1:06.34
 3.  Tessa Worley (FRA)             2:17,24  0,4 1:10.66  1:06.58
 4.  Anna Fenninger (AUT)           2:18,00  1,16 1:11.36  1:06.64
 5.  Frida Hansdotter (SWE)         2:19,00  2,16 1:12.56  1:06.44
 6.  Julia Mancuso (USA)            2:19,17  2,33 1:12.22  1:06.95
 7.  Irene Curtoni (ITA)            2:19,19 2,35 1:12.38  1:06.81
 8.  Eva-Maria Brem (AUT)           2:19,56  2,72 1:12.87  1:06.69
 9.  Mikaela Shiffrin (USA)         2:19,61  2,77 1:13.50  1:06.11
10.  Ana Drev (SLO)                 2:19,80  2,96 1:12.77  1:07.03
11.  Dominique Gisin (SUI)          2:19,90  3,06 1:12.89  1:07.01
12.  Manuela Mölgg (ITA)            2:20,01  3,17 1:12.49  1:07.52
13.  Tanja Poutiainen (FIN)         2:20,35  3,51 1:12.85  1:07.50
14.  Michaela Kirchgasser (AUT)     02:20,4 3,52 1:14.11  1:06.25
15.  Viktoria Rebensburg (GER)      02:20,7 3,9 1:12.50  1:08.24
16.  Stefanie Köhle (AUT)           02:21,0 4,21 1:13.13  1:07.92
17.  Lara Gut (SUI)                 2:21,16  4,32 1:12.91  1:08.25
18.  Maria Pietilä-Holmner (SWE)    02:21,2 4,39 1:14.53  1:06.70
19.  Jessica Lindell-Vikarby (SWE)  02:21,3 4,47 1:12.96  1:08.35
20.  Simona Hösl (GER)              02:21,5 4,67 1:13.94  1:07.57
21.  Taina Barioz (FRA)             02:21,6 4,8 1:12.95  1:08.69
22.  Lotte Smiseth Sejersted (NOR)  02:21,8 4,93 1:14.05  1:07.72
23.  Nadia Fanchini (ITA)           02:22,2 5,36 1:14.05  1:08.15
24.  Anne-Sophie Barthet (FRA)      02:22,3 5,47 1:14.29  1:08.02
25.  Lena Dürr (GER)                02:22,5 5,63 1:13.84  1:08.63
26.  Maria Höfl-Riesch (GER)        02:23,0 6,12 1:12.98  1:09.98
27.  Adeline Baud (FRA)             02:23,0 6,2 1:14.58  1:08.46

Kommentare