Super-G in Garmisch: Hütter und Brignone siegen ex aequo

Dritter Weltcupsieg: Ein Feiertag für Cornelia Hütter
Die Steirerin feiert den dritten Weltcupsieg, die Italienerin den 19. - vier Österreicherinnen in den Top 5.

Frieren musste niemand beim letzten alpinen Weltcuprennen vor den Olympischen Spielen in Peking: Acht Grad plus zeigte das Thermometer in Garmisch-Partenkirchen am Sonntagmittag. Auf gesalzener Piste war dennoch ein kühler Kopf gefragt, und den zeigte zunächst eine Italienerin: Federica Brignone, die Gesamtweltcupsiegerin des vorletzten Winters, fand die ideale Mischung aus Risiko und Spurtreue.

Nur eine konnte mit der 31-Jährigen aus dem Aostatal Schritt halten: Cornelia Hütter aus Kumberg im Bezirk Graz-Umgebung. Nach Platz 3 in der Abfahrt am Samstag wurde die 29-Jährige immer schneller und im Ziel wie Brignone mit 1:18,19 Minuten Laufzeit gestoppt.

Es war ein bemerkenswertes Duo, das sich den Sieg teilte: Hier Brignone, die zuletzt mit einem Magen-Darm-Virus gerauft hatte und nun Weltcuperfolg Nummer 19 holte, dort Hütter, die seit ihrem Kreuzbandriss beim Weltcup-Finale 2019 um die Rückkehr zu alter Form kämpfte und nun nach überstandener Corona-Infektion den zweiten Weltcupsieg im Super-G seit Lenzerheide 2016 feiern konnte, ihren insgesamt dritten.

Hütter legte sich im Ziel in den Schnee und wusste gar nicht so recht, wohin mit ihren Emotionen. „Am Samstag war’s voll gut, aber teilweise bin ich einfach nicht gut skigefahren. Heute wollte  ich einfach die alte Risiko-Conny mit der neuen Technik-Conny verbinden, ich glaube, das ist mir gelungen.“ Es war der erste österreichische Erfolg in einem Super-G seit dem 29. Februar 2020, als Nina Ortlieb in La Thuile gewann – just in Federica Brignones Heimat. „Es ist cool, ein Teil dieser Mannschaft zu sein“, sagte Hütter, die „schmähstad“ war. „Irgendwie sind ganz wenige Gedanken in meinem Kopf. Es ist ganz eigenartig.“

Ski alpin Weltcup in Garmsich-Partenkirchen

19. Weltcupsieg: Federica Brignone

Steirisches Rätselraten

Hütters Landsfrau Tamara Tippler wurde am Sonntag zwar Dritte, aber eben auch Dritte mit 0,82 Sekunden Rückstand – eine kleine Welt.  „Den unteren Streckenteil bekomme ich einfach nicht in den Griff“, ärgerte sich die Steirerin dementsprechend, „aber es ist doch ein gutes Ergebnis. Ich bin zufrieden.“

Die Österreicherinnen ja auch allen Grund zur Freude angesichts eines tollen Mannschaftsergebnisses: Mirjam Puchner wurde Vierte (+0,83), die 23-jährige Kärntnerin Nadine Fest feierte als Fünfte ihr erstes Top-Ten-Ergebnis (+0,93) und auch Ariane Rädler (11./+1,21) und Elisabeth Reisinger (12./+1,25) wussten aufzuzeigen.

Einmal mehr nicht recht in Schwung kamen hingegen Stephanie Venier (16./+1,61) und Christine Scheyer (24./+1,81), Sabrine Maier musste sich mit Platz 34 begnügen (+2,53).

Am Sonntag in einer Woche steht dann die erste olympische Alpin-Entscheidung an: die Abfahrt der Männer.

1. Federica Brignone (ITA) 1:18,19 Cornelia Hütter (AUT) 1:18,19 3. Tamara Tippler (AUT) 1:19,01 +0,82 4. Mirjam Puchner (AUT) 1:19,02 +0,83 5. Nadine Fest (AUT) 1:19,12 +0,93 6. Romane Miradoli (FRA) 1:19,17 +0,98 7. Jasmina Suter (SUI) 1:19,20 +1,01 8. Joana Hählen (SUI) 1:19,22 +1,03 Corinne Suter (SUI) 1:19,22 +1,03 10. Elena Curtoni (ITA) 1:19,26 +1,07 11. Ariane Rädler (AUT) 1:19,40 +1,21 12. Elisabeth Reisinger (AUT) 1:19,44 +1,25 13. Nicol Delago (ITA) 1:19,54 +1,35 14. Roberta Melesi (ITA) 1:19,59 +1,40 15. Noémie Kolly (SUI) 1:19,79 +1,60 16. Marta Bassino (ITA) 1:19,80 +1,61 Stephanie Venier (AUT) 1:19,80 +1,61 18. Julia Pleschkowa (RUS) 1:19,85 +1,66 Nadia Delago (ITA) 1:19,85 +1,66 20. Kira Weidle (GER) 1:19,89 +1,70 21. Marie-Michèle Gagnon (CAN) 1:19,96 +1,77 22. Jasmine Flury (SUI) 1:19,97 +1,78 23. Tiffany Gauthier (FRA) 1:19,98 +1,79 24. Christine Scheyer (AUT) 1:20,00 +1,81 25. Laura Gauche (FRA) 1:20,11 +1,92 26. Karoline Pichler (ITA) 1:20,16 +1,97 27. Roni Remme (CAN) 1:20,19 +2,00 28. Priska Nufer (SUI) 1:20,29 +2,10 29. Francesca Marsaglia (ITA) 1:20,35 +2,16 30. Marusa Ferk (SLO) 1:20,38 +2,19 34. Sabrina Maier (AUT) 1:20,72 +2,53

Gesamtwertung (27/37):

1. Mikaela Shiffrin (USA) 1.026 2. Petra Vlhova (SVK) 1.009 3. Federica Brignone (ITA) 772 4. Sofia Goggia (ITA) 769 5. Sara Hector (SWE) 682 6. Corinne Suter (SUI) 570 7. Ramona Siebenhofer (AUT) 547 8. Lara Gut-Behrami (SUI) 518 9. Elena Curtoni (ITA) 499 10. Michelle Gisin (SUI) 490 14. Mirjam Puchner (AUT) 417

Super-G Frauen (7):

1. Federica Brignone (ITA) 477 2. Elena Curtoni (ITA) 374 3. Sofia Goggia (ITA) 332 4. Tamara Tippler (AUT) 259 5. Lara Gut-Behrami (SUI) 226 9. Mirjam Puchner (AUT) 186 10. Cornelia Hütter (AUT) 178 11. Ariane Rädler (AUT) 163 13. Ramona Siebenhofer (AUT) 139

Mannschaft Frauen (27):

1. Österreich 3.788 2. Schweiz 3.156 3. Italien 3.008 4. USA 1.695 5. Norwegen 1.137

Nationencup (52):

1. Österreich 7.686 2. Schweiz 6.952 3. Italien 4.896 4. Norwegen 3.555 5. Frankreich 2.756

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