Super-G: Absage im Zeichen der Fairness

Super-G: Absage im Zeichen der Fairness
Die Ski-Frauen reagierten erleichtert auf die Absage in Val d'Isere.

Glück hatten sie bisher wahrlich nicht, die Damen mit ihren Speed-Rennen in diesem noch jungen Skiwinter. In Lake Louise herrschten Nebel, Wolken und Schneefall, und die wechselnden Sichtverhältnisse bei der Abfahrt von Val d’Isère am Freitag begünstigte die niedrigen Startnummern. Am Samstag hätte ein Super-G stattfinden sollen, in der Nacht kam Regen, und als es hell zu werden begann, setzte heftiger Schneefall ein.

Um 9.45 Uhr kam die Absage, und nicht nur Andrea Fischbacher war erleichtert. „Das wäre auf alle Fälle kein faires Rennen gewesen“, sagte die Pongauerin, „die Sicht war schlecht, es war viel feuchter Schnee in der Piste, und auch auf den Brillengläsern ist er picken geblieben“. Noch am Vormittag reiste sie nach Hause, um ihr „beleidigtes Knie“ auszukurieren.

OK-Chef Emmanuel Couder berichtete von „mindestens vier Stunden Arbeit“, die man gebraucht hätte, um die Piste rennfertig zu bekommen – dafür hätte der Schneefall aber erst einmal aufhören müssen. Immerhin haben die 800 Helfer drei Rennen über die Bühne gebracht, und das trotz knapp zwei Meter Neuschnee in den letzten zwei Wochen.

Im kommenden Winter werden die Damen übrigens nicht über die Piste Oreiller-Killy rasen, sondern Technik-Rennen auf einer neuen Strecke an der Face de la Bellevarde absolvieren; das ist jener extrem steile Hang, auf dem die Herren am letzten Wochenende Slalom und Riesenslalom gefahren sind.

Flugverbot

Für die Damen hatte das Nicht-Rennen noch einen zusätzlichen Haken: Sie fielen um einen mittäglichen Hubschrauberflug nach Courchevel um. Den hatten die Veranstalter geplant, um ihnen noch eine Befahrung jenes Hanges zu ermöglichen, auf dem am Sonntag ein Riesenslalom absolviert wird (Start: 10.30/13.30 Uhr, live ORFeins, SF2, Eurosport). Zwei Mal wurde dort bisher Slalom gefahren (und jeweils von Marlies Schild gewonnen), dass nun das Kennenlernen des Geländes ausfiel, war für Elisabeth Görgl „kein großes Problem“.

Für die slowenische Weltcupführende Tina Maze ist ihr Lieblingsbewerb eine Gelegenheit, ihren Vorsprung weiter auszubauen: Die bisherigen drei Riesenslaloms hat die 29-Jährige gewonnen. „Ich liebe Slalom und Riesenslalom, da ist man auch nicht so vom Wetter abhängig wie in den Speed-Disziplinen.“ Ein Grund für ihre Dominanz ist ihr Freund Andrea Massi: Der Leichtathletik-Trainer hat Mazes Krafttraining im letzten Sommer um rund 25 Prozent erhöht. Und seither geht’s bergauf.

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