Streitberger Schnellster im letzten Sotschi-Training

Streitberger Schnellster im letzten Sotschi-Training
Auch im dritten Training für die Abfahrt am Samstag gibt es eine österreichische Bestzeit.

Immer wieder Österreich: War in den ersten beiden Trainings für die heutige Weltcup-Premiere auf der Olympia-Abfahrt von 2014 jeweils Hannes Reichelt der Schnellste (erst mit zwei Torfehlern, dann mit einem), so dominierte am Freitag Georg Streitberger. Der Saalbacher lag am Ende der 3495 Meter langen Strecke 31 Hundertstelsekunden vor dem Schweizer Beat Feuz und 63 vor seinem Teamkollegen Joachim Puchner.

Streitberger, 29, freute sich als einer der wenigen über die eisigen Verhältnisse, auf die die Abfahrer in diesem Winter im nagelneuen Skiresort Rosa Chutor erstmals treffen. Andere hingegen fluchten und suchten nach dem richtigen Set-up; der Norweger Kjetil Jansrud spekulierte gar über den Wodkakonsum der Herren, die die Piste mit dem Sprühbalken bearbeitet hatten.

1. Georg Streitberger (AUT) 2:13,95
2. Beat Feuz (SUI) +0,31
3. Joachim Puchner (AUT) +0,63
4. Siegmar Klotz (ITA) +0,80
5. Hannes Reichelt (AUT) +0,86
6. Benjamin Thomsen (CAN) +0,94
7. Didier Cuche (SUI) +1,10
8. Matteo Marsaglia (ITA) +1,12
9. Erik Guay (CAN) +1,14
10. Romed Baumann (AUT) +1,23
Weiter:
13. Mario Scheiber (AUT) +1,41
25. Matthias Mayer (AUT) +2,11
34. Klaus Kröll (AUT) +3,18
38. Bernhard Graf (AUT) +3,59
42. Björn Sieber (AUT) +3,99
43. Max Franz (AUT) +4,04
58. Philipp Schörghofer (AUT) +8,54

FIS-Renndirektor Günter Hujara war’s einerlei:"Ich kann’s schon nicht mehr hören. Zu eisig, zu weich, zu enge Kurssetzung, zu weite – frag zehn Fahrer, und du kriegst elf Meinungen."

Anspruchsvoll, so der Tenor, ist die Strecke jedenfalls. Wie so oft schon bei Olympia zeichnet auch hier am Westrand des Kaukasus der Schweizer Pistenbauer Bernhard Russi für die 3495 Meter verantwortlich, die es zu befahren gilt. Unterhalb der 2330 Meter hohen Rosa-Spitze durfte sich der Olympiasieger von 1970 austoben, es entstand nach unzähligen Fußmärschen und Hubschrauberflügen ein Parcours mit einem steilen, engen, kurvigen Startstück, das nicht nur Klaus Kröll an die WM-Abfahrt von Val d’Isère erinnert.

Um das Tempo zu kontrollieren, ist dieser auf 2045 Metern beginnende Abschnitt stark drehend gesteckt, und Klaus Kröll zeigte im Gegensatz zu anderen Verständnis: "Wahrscheinlich geht’s nicht anders." Trotzdem: "Das hat keinen Spaß gemacht."

Es folgen "viele coole Kurven, sehr schön zu fahren" (Hannes Reichelt), vier Sprünge, von denen die beiden unteren bis zu 60 Meter weit gehen, und theoretisch, sagt Bernhard Russi, theoretisch könnte man auch 100 Meter weit fliegen.

Unberechenbar

"Die Piste ist teilweise so eisig, dass es richtig spiegelt, dann ist es wieder griffig, und wenn dann die Sicht schlecht ist, weißt du nie, wann der Ski zu beißen beginnt. Dann fährst du passiv, und dann kostet es noch mehr Kraft", erklärte Hannes Reichelt. Der Schweizer Didier Cuche pflichtete ihm bei: "Die vielen kleinen Schläge sind unberechenbar."

Für das Rennen (Start: 9.00 MEZ, live ORFeins ) werden noch eisigere Verhältnisse erwartet. Das ist vor allem für Klaus Kröll ein Problem: Der Öblarner tüftelte und tüftelte, doch gestern kam mit Platz 34 sein schlechtestes Ergebnis an den drei Trainingstagen heraus.

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