Stefan Kraft gewinnt bei der Skiflug-WM in Vikersund Bronze

Nur im vierten und letzten Wertungsflug ließ Stefan Kraft seine Lockerheit vermissen. Der 28-jährige Salzburger ging als Zweiter und somit Vorletzter über den Bakken. Kraft wollte Marius Lindvik noch ein letztes Mal angreifen, doch der Schuss ging nach hinten los, Kraft überdrehte, wurde flach und konnte nur noch versuchen, zumindest die Medaille zu retten.  „Der Sprung war leider nicht gut. Ich habe mich nicht durchziehen getraut. Ich war nicht so bereit wie gestern. Ein bisschen darf ich mich ärgern“, sagte Kraft.

213 Meter reichten dann doch, um zumindest mit Bronze von der WM auf der größten Schanze der Welt heimzukommen. Kraft  war hinter den Slowenen Timi Zajc zurückgefallen. Der war für Kraft eigentlich der beste Flieger der WM: „Aber Timi  hatte Pech mit den Noten, er konnte nie einen Telemark zeigen, weil er so weit geflogen ist.“

Olympiasieger und Weltmeister

Gold holte sich ganz souverän der Norweger Marius Lindvik, der  Olympiasieger auf der Großschanze. Stefan Kraft ist ein begnadeter Flieger, er hält den Weltrekord mit 253,5 Metern – aufgestellt in Vikersund. Bei Weltmeisterschaften lief es für den Salzburger aber nie so richtig, lediglich 2016 auf dem Kulm durfte er bisher an einer Siegerehrung teilnehmen.  Vor sechs Jahren  gewann er Bronze im Einzel und im Team. Auch die WM 2022 in Vikersund wird heute mit dem Teamfliegen abgeschlossen.

Dabei sind die Slowenen die großen Favoriten, sie landeten auf den Plätzen zwei, vier, fünf und sechs. Dann folgte Michael Hayböck, der diese Saison wegen einer Rückenoperation fast komplett verpasst hatte. Der 31-jährige Oberösterreicher freute sich daher vor allem, dass sein Körper bei den Belastungen mitgemacht hat:  „Sehr happy. Auf Platz sieben  kann ich stolz sein.“