Schock für ÖSV-Damen: Saison-Aus für Schild nach Sturz

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Die Salzburgerin zog sich beim Sturz in Sölden einen Kreuzbandriss zu. Die 17-jährige Alice Robinson gewann den Riesentorlauf.

Die schlimmsten Befürchtungen haben sich bestätigt: Bernadette Schild hat sich beim Sturz im zweiten Durchgang des Damen-Riesentorlaufs in Sölden einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie zugezogen. Das gab der ÖSV am Samstagnachmittag bekannt.

Schild wurde mit dem Helikopter nach Innsbruck geflogen und im Sanatorium Kettenbrücke einer MRT-Untersuchung unterzogen. Sie wird noch im Laufe des Abends von Gernot Sperner operiert.

Erst vergangene Woche hatte sich Sabrina Maier im Riesentorlauf-Training in Sölden nach einem unspektakulären Sturz einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Mit Stephanie Brunner fehlt dem ÖSV-Damenteam derzeit eine weitere Läuferin nach einem Kreuzbandriss. Elisabeth Kappaurer hatte sich im August einen Schien- und Wadenbeinbruch zugezogen. Anna Veith, Katharina Gallhuber und Cornelia Hütter sind nach Verletzungen auf dem Weg zurück.

Schock für ÖSV-Damen: Saison-Aus für Schild nach Sturz

Bernadette Schild wird mit dem Hubschrauber ins Spital geflogen

Eine 17-Jährige stellte alles auf den Kopf

Der Slalomlauf bei den Interviews bereitete Alice Robinson weit größere Probleme als der Riesentorlauf-Kurs auf dem Rettenbachferner. Als ihr Sensationssieg  feststand  und der jungen Neuseeländerin die ersten Mikrofone   vor das Gesicht gehalten wurden, überkam die 17-Jährige ein wilder Hustenanfall. Das ORF-Interview mit Rainer Pariasek musste sie sogar abbrechen.

Alice Robinson hat, wenn man so will, in Sölden auch auf die allgemeine Hackordnung im Skisport gehustet. Alles hatte beim Saisonauftakt mit einem Triumph von Seriensiegerin und Superstar Mikaela Shiffrin gerechnet. Und dann kommt da plötzlich diese junge Frau aus der südlichen Hemisphäre daher und stellt alles auf den Kopf.

„Es ist verrückt, ich kann es nicht glauben, was da passiert ist“, stammelte Alice Robinson in die Mikrofone, wobei ihr Körper immer wieder von heftigen Hustenanfällen durchgeschüttelt wurde. Und es ist ja auch schwer zu fassen: 18 Jahre wird diese Alice Robinson im Dezember, Sölden war erst ihr elfter Einsatz im Weltcup, den anspruchsvollsten Hang  im Riesentorlauf-Weltcup kannte sie bislang nur vom Hörensagen.

Wobei zumindest einige  Experten die  Schülerin der Wakatipu High School durchaus bereits auf der Rechnung hatten. Bei der WM in Åre hatte die Riesentorlauf-Spezialistin bereits mit der Laufbestzeit im zweiten Durchgang aufgezeigt,  danach holte die gebürtige Australierin  als erste Skifahrerin ihres Landes Gold bei der Junioren-WM um schließlich beim Weltcupfinale in Andorra auf Rang zwei zu fahren.

„Ich sehe ihr unglaublich gerne beim Skifahren zu“,  gestand denn auch Superstar Mikaela Shiffrin. Die  Schnellste des ersten Durchgangs musste im Finale Alice Robinson noch vorbei ziehen lassen, die beste Skiläuferin der Gegenwart wirkte  über den zweiten Rang aber nicht wirklich unglücklich. Sechs Hundertstelsekunden fehlten ihr am Ende auf die Überraschungssiegerin, auf Rang drei landete Tessa Worley.

Schock für ÖSV-Damen: Saison-Aus für Schild nach Sturz

Auf dem Siegespodest wehte die neuseeländische Fahne.

Die Österreicherinnen schlugen sich  in ihrer schwächsten Disziplin besser als erwartet. Wobei zwei Läuferinnen ins Rampenlicht fuhren, mit denen man nicht gerechnet hatte. Lokalmatadorin Franziska Gritsch verbesserte sich im zweiten Lauf von Rang 28 auf Platz sieben  und erreichte damit ihr bestes Weltcup-Ergebnis. Speedspezialistin  Ramona Siebenhofer   überzeugte in ihrem ersten Riesentorlauf seit einigen Jahren mit Rang zehn.

Schock für ÖSV-Damen: Saison-Aus für Schild nach Sturz

Franziska Gritsch erreichte mit Rang sieben ihr bestes Weltcupergebnis.

Endstand Riesentorlauf der Damen:

1. Alice Robinson (NZL)          2:17,36        1:08,03 1:09,33
2. Mikaela Shiffrin (USA)        2:17,42 +00,06 1:07,89 1:09,53
3. Tessa Worley (FRA)            2:17,72 +00,36 1:09,13 1:08,59
4. Mina Fürst Holtmann (NOR)     2:18,21 +00,85 1:08,95 1:09,26
5. Federica Brignone (ITA)       2:18,23 +00,87 1:08,75 1:09,48
6. Maria Therese Tviberg (NOR)   2:18,39 +01,03 1:10,43 1:07,96
7. Franziska Gritsch (AUT)       2:18,77 +01,41 1:10,55 1:08,22
8. Lara Gut-Behrami (SUI)        2:18,82 +01,46 1:09,97 1:08,85
9. Michelle Gisin (SUI)          2:18,83 +01,47 1:10,00 1:08,83
10. Ramona Siebenhofer (AUT)      2:18,86 +01,50 1:10,49 1:08,37
11. Tina Robnik (SLO)             2:18,91 +01,55 1:10,08 1:08,83
12. Marta Bassino (ITA)           2:19,02 +01,66 1:09,93 1:09,09
13. Viktoria Rebensburg (GER)     2:19,09 +01,73 1:09,76 1:09,33
14. Petra Vlhova (SVK)            2:19,14 +01,78 1:09,36 1:09,78
15. Wendy Holdener (SUI)          2:19,21 +01,85 1:09,96 1:09,25
16. Andrea Ellenberger (SUI)      2:19,25 +01,89 1:10,24 1:09,01
17. Sara Hector (SWE)             2:19,35 +01,99 1:09,82 1:09,53
18. Lena Dürr (GER)               2:19,43 +02,07 1:10,39 1:09,04
19. Katharina Truppe (AUT)        2:19,67 +02,31 1:10,05 1:09,62
20. Thea Louise Stjernesund (NOR) 2:19,78 +02,42 1:09,55 1:10,23
21. Irene Curtoni (ITA)           2:19,84 +02,48 1:10,02 1:09,82
  . Nina O'Brien (USA)            2:19,84 +02,48 1:10,32 1:09,52
23. Ana Bucik (SLO)               2:19,95 +02,59 1:10,00 1:09,95
24. Roberta Melesi (ITA)          2:20,01 +02,65 1:10,81 1:09,20
25. Eva-Maria Brem (AUT)          2:20,14 +02,78 1:10,41 1:09,73
26. Francesca Marsaglia (ITA)     2:20,15 +02,79 1:09,73 1:10,42
27. Alexandra Tilley (GBR)        2:20,77 +03,41 1:10,86 1:09,91
28. Ricarda Haaser (AUT)          2:25,16 +07,80 1:10,35 1:14,81

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