Hirscher-Doppel in Åre
Marcel Hirscher hat nach seinem überlegenen Sieg im Riesentorlauf auch den Slalom im schwedischen Åre für sich entschieden. Der Salzburger fing im zweiten Lauf den Halbzeitführenden Felix Neureuther aus Deutschland noch ab, siegte mit einer Zehntelsekunde Vorsprung. Dritter wurde überraschend der Russe Alexander Choroschilow.
Mit seinem 26. Weltcup-Sieg übernahm Hirscher auch die Führung im Gesamtweltcup, hat jetzt 28 Zähler Vorsprung auf den Norweger Kjetil Jansrud. Mit 172 Punkten Rückstand auf den Speed-Spezialisten war er nach Åre gereist. Für den Salzburger war es der 14. Slalom-Sieg seiner Karriere, wodurch er mit Benjamin Raich und Mario Matt gleichzog. Das ÖSV-Trio befindet sich in der ewigen Bestenliste an fünfter Stelle, in Führung liegt der Schwede Ingemar Stenmark.
Mario Matt schied als Halbzeit-Vierter in der Entscheidung aus. Auch für die restlichen ÖSV-Läufer lief es nicht nach Wunsch. Benjamin Raich, 23. nach dem ersten Durchgang, fädelte im zweiten Lauf ein. Wolfgang Hörl wurde 18., Reinfried Herbst musste sich mit Rang 20 zufriedengeben.
Der norwegische Levi-Sieger Henrik Kristoffersen war schon im ersten Durchgang ausgeschieden.
Ob des geringen Vorsprungs am Sonntag wusste Hirscher, dass er auf der WM-Piste von 2007 - damals war er noch nicht dabei - auch das Glück auf seiner Seite gehabt hatte. "Mit einer Zehntel Vorsprung ein Rennen zu gewinnen, das ist gar nicht besser oder schlechter. Wir sind alle auf unserem Maximum gefahren. Es hätte genauso gut der Felix sein können. Es ist sehr überraschend oder auch sehr schön, dass der Alexander (Anm.: Choroschilow) jetzt so aufschließt. Er hat in letzter Zeit schon aufgezeigt", meinte Hirscher.
Er habe einen Fehler weniger gemacht als Felix. "Das ist einmal ein Skibeuteln, dann ist ein Zehntel weg. Es ist super, dass ich auf dem Podium bin." Hirscher hatte im ersten Durchgang einen Patzer und war froh, noch im Kurs geblieben zu sein. Der Blick nach vorne fiel ob der Paradevorstellung in Aare positiv aus. "Ich bin super happy. Hoffentlich geht es so weiter. Schauen wir, wie es weiter läuft."
Schmerzgeplagt
Neureuther war nach dem Riesentorlauf wieder von Rückenschmerzen geplagt worden, hatte seinen Start im Slalom sogar infrage gestellt. "Im Slalom ist die Belastung aber eine andere als im Riesentorlauf. Und bei dem Hang und Schnee muss man nicht so extreme Lagen und Positionen fahren. Das kam mir zugute", meinte der Deutsche, der bei neun Weltcupsiegen hält und mit seinem zehnten bester Deutscher der Weltcupgeschichte werden wird.
Eine beeindruckende Leistung zeigte der mit Startnummer 62 ins Rennen gegangene Schwede Kalle Lindh. Der 24-Jährige war bei seinem 19. Weltcupstart zur Halbzeit 29. und katapultierte sich mit Laufbestzeit an die sechste Stelle und zu seinem mit Abstand bestem Weltcupergebnis. Heuer in Sölden war er Riesentorlauf-14, ansonsten kam er nie in die Wertung.
Der Weltcup der Herren geht im Grödnertal weiter, Freitag (19.12.) und Samstag (20.) stehen Abfahrt und Super-G auf dem Programm, es folgen vor Weihnachten auch noch der Riesentorlauf in Alta Badia (21.) und der Slalom in Madonna di Campiglio (22.).
Endstand | |||||
1. | Marcel Hirscher (AUT) | 1:40,37 | 50,52 | 49,85 | |
2. | Felix Neureuther (GER) | 1:40,47 | +00,10 | 50,27 | 50,20 |
3. | Alexander Choroschilow (RUS) | 1:40,52 | +00,15 | 50,92 | 49,60 |
4. | Mattias Hargin (SWE) | 1:40,89 | +00,52 | 51,15 | 49,74 |
5. | Axel Bäck (SWE) | 1:41,17 | +00,80 | 50,93 | 50,24 |
6. | Calle Lindh (SWE) | 1:41,50 | +01,13 | 52,21 | 49,29 |
7. | Fritz Dopfer (GER) | 1:41,53 | +01,16 | 51,27 | 50,26 |
8. | Jens Byggmark (SWE) | 1:41,61 | +01,24 | 50,97 | 50,64 |
9. | Espen Lysdahl (NOR) | 1:41,77 | +01,40 | 51,43 | 50,34 |
10. | Patrick Thaler (ITA) | 1:41,86 | +01,49 | 51,22 | 50,64 |
11. | Sebastian-Foss Solevaag (NOR) | 1:41,90 | +01,53 | 52,29 | 49,61 |
12. | Stefano Gross (ITA) | 1:41,99 | +01,62 | 51,70 | 50,29 |
13. | Julien Lizeroux (FRA) | 1:42,08 | +01,71 | 52,10 | 49,98 |
14. | Daniel Yule (SUI) | 1:42,13 | +01,76 | 51,55 | 50,58 |
15. | Andre Myhrer (SWE) | 1:42,15 | +01,78 | 51,79 | 50,36 |
16. | Victor Muffat Jeandet (FRA) | 1:42,30 | +01,93 | 52,17 | 50,13 |
17. | David Ryding (GBR) | 1:42,37 | +02,00 | 51,92 | 50,45 |
18. | Wolfgang Hörl (AUT) | 1:42,50 | +02,13 | 51,65 | 50,85 |
19. | Ramon Zenhäusern (SUI) | 1:42,51 | +02,14 | 51,90 | 50,61 |
20. | Reinfried Herbst (AUT) | 1:42,60 | +02,23 | 51,66 | 50,94 |
21. | Jean-Baptiste Grange (FRA) | 1:42,73 | +02,36 | 52,15 | 50,58 |
22. | David Chodounsky (USA) | 1:42,79 | +02,42 | 51,86 | 50,93 |
23. | Giuliano Razzoli (ITA) | 1:42,81 | +02,44 | 51,69 | 51,12 |
24. | Erik Read (CAN) | 1:43,54 | +03,17 | 52,14 | 51,40 |
25. | Dong-hyun Jung (KOR) | 1:49,31 | +08,94 | 52,18 | 57,13 |
Salomsiege | ||
1. | Ingemar Stenmark (SWE) | 40 |
2. | Alberto Tomba (ITA) | 35 |
3. | Marc Girardelli (LUX) | 16 |
4. | Ivica Kostelic (CRO) | 15 |
5. | Benjamin RAICH (AUT) | 14 |
. | Mario MATT (AUT) | 14 |
. | Marcel HIRSCHER (AUT) | 14 |
Kommentare